Die Aargauer Kantonsbehörden quartieren mehr Asylsuchende in die vier unterirdischen Anlagen bei den Spitälern in Aarau, Baden, Laufenburg und Muri ein. Die Situation bei der Unterbringung ist laut Kanton angespannt. Der Bund wies dem Aargau im November 414 Asylsuchende zu.
Die Geschützten Operationsstellen (GOPS) würden maximal belegt, teilte das kantonale Departement Gesundheit und Soziales (DGS) am Donnerstag mit. Damit werden in Aarau maximal 350 Personen, in Baden 200, in Laufenburg 90 und in Muri maximal 180 in den GOPS untergebracht.
Bis auf die GOPS beim Kantonsspital Aarau sind die anderen unterirdischen Anlagen bereits in Betrieb. In Aarau wird der Bunker in der kommenden Woche als Asylunterkunft eröffnet.
Mit der maximalen Belegung der Anlagen will das Departement von Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne) verhindern, dass Asylsuchende in Turnhallen, Mehrzweckhallen oder Gemeindesälen untergebracht werden müssen. Das DGS sieht solche Unterkünfte im Falle einer als «Notlage» umschriebenen Situation vor.
«Es ist das Ziel, dass bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation in besonderen und ausserordentlichen Lagen der Alltag für die Aargauerinnen und Aargauer möglichst wenig beeinträchtigt wird», heisst es der Medienmitteilung.
Kanton sucht Standplätze für provisorische Quartiere
Regierungsrätin Hochuli sucht daher temporäre Unterkünfte, die nicht unter dem Boden liegen. Sie rief die Gemeinden in einem Schreiben auf, dem Kantonalen Sozialdienst Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen oder Plätze zu melden, die rasch in Betrieb genommen werden können.
Die Gemeinden sollen dem Kanton zudem Grundstücke und Immobilien melden, die für die Errichtung von temporären und mobilen Unterkünfte geeignet sind. Der Kanton möchte zum Beispiel erneut Armeezelte aufstellen oder Ikea-Hütten (Shelters for Refugees) zusammenbauen. Der Aargau kaufte 200 Ikea-Hütten.
Es gehe darum, für eine befristete Zeit eine Infrastruktur zu schaffen, die zur Entlastung beitragen und danach wieder zurückgebaut werden könnten. Auf diese Weise sei es möglich, die Belastung für eine Gemeinde in Grenzen zu halten und einen gewissen regionalen Ausgleich zu schaffen.