Kanton Aargau setzt Konzept für Asyl-Grossunterkünfte um

Der Kanton Aargau will in drei Jahren die erste kantonale Grossunterkunft für Asylsuchende eröffnen. Im kommenden Jahr soll mit der Suche eines Standortes begonnen werden. Der Regierungsrat will die Unterkünfte auf vier Regionen ausgewogen verteilen.

Der Kanton Aargau will in drei Jahren die erste kantonale Grossunterkunft für Asylsuchende eröffnen. Im kommenden Jahr soll mit der Suche eines Standortes begonnen werden. Der Regierungsrat will die Unterkünfte auf vier Regionen ausgewogen verteilen.

Die Schaffung von Grossunterkünften für 100 bis 150 Asylsuchende ist eine Konsequenz des seit Anfang Jahr geltenden revidierten Sozial- und Präventionsgesetzes. Das Departement Gesundheit und Soziales von Regierungsrätin Susanne Hochuli (Grüne) rechnet nach eigenen Angaben vom Mittwoch damit, dass das Konzept Grossunterkünfte bis in zehn Jahren umgesetzt sein wird.

Der Kanton geht davon aus, dass der langfristige Maximalbedarf für die Unterbringung von Asylsuchenden und Ausreisepflichtigen bei 2900 Plätzen liegt. In einem ersten Anlauf sollen in den geplanten Grossunterkünften 1450 Plätze geschaffen werden.

Liste möglicher Standorte im nächsten Jahr

Der Regierungsrat will dem Kantonsparlament im kommenden Jahr einen Kredit zur Realisierung der ersten Staffel Grossunterkünfte vorlegen. Zu diesem Zeitpunkt werde auch eine Liste möglicher Standorte für den Bau von Grossunterkünften vorliegen.

Die Erstellungskosten sollen gemäss Regierungsrat vom Bund vorfinanziert werden. Die Umsetzung erfolge in jedem Fall zeitlich gestaffelt und entsprechend dem vorhersehbaren Bedarf an Plätzen.

Je nach Standort würden entweder Familienunterkünfte, Unterkünfte für allein reisende Männer, unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) oder für ausreisepflichtige Personen mit den entsprechenden Infrastrukturen geschaffen.

Vier Asylregionen

Die Grossunterkünfte sollen gemäss Regierungsrat ausgewogen über das Kantonsgebiet verteilt werden. Daher legten die Gemeinden zusammen mit den Regionalplanungsverbänden vier Asylregionen fest. Ein zweites Kriterium für die Verteilung Asylsuchenden ist der Anteil der Schweizer Wohnbevölkerung.

Das Konzept sieht vor, dass in der Region Nord (Fricktal Regio) 364 Plätze und in der Region Ost (Brugg Region Zurzibiet Regio, Baden Regio) 921 Plätze geschaffen werden.

In der Region Süd (Oberes Freiamt, Unteres Bünztal, Mutschellen-Reusstal-Kelleramt) sind 554 Plätze und in der Region West (zofingenregio, Region Aarau, Lebensraum Lenzburg-Seetal, aargauSüd, Suhrental) 1061 Plätze geplant.

Frau Landammann Hochuli informierte die Gemeinden an einer Veranstaltung bereits über das Vorgehen. Man wolle ein «klares, transparentes, regional ausgewogenes System für die Unterbringung und Betreuung von Asylsuchenden», wird Hochuli in der Medienmitteilung zitiert. Es werde von Kanton und Gemeinden weiterhin viel gegenseitiges Verständnis brauchen.

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