Kanton Aargau verzeichnet 2016 deutlich weniger Straftaten

Im Kanton Aargau hat die Polizei 2016 im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent weniger Straftaten registriert. Es gab 13 versuchte und zwei vollendete Tötungsdelikte, die alle aufgeklärt wurden.

Im Kanton Aargau hat die Polizei 2016 im Vergleich zum Vorjahr zehn Prozent weniger Straftaten registriert. Es gab 13 versuchte und zwei vollendete Tötungsdelikte, die alle aufgeklärt wurden.

Die Zahl der Einbruchdiebstähle habe erneut gesenkt und und damit der positive Trend der Vorjahre fortgeführt werden, sagte Markus Gisin, Chef der Kriminalpolizei, am Montag vor den Medien in Aarau.

Bei laufend ansteigender Bevölkerungszahl habe es etwa gleich viele Gewaltdelikte wie im Vorjahr gegeben. Die Kriminalistatistik, in der die detaillierten Zahlen stehen, wird erst im März publiziert.

«Der Aargau ist ein sicherer Kanton», betonte Justiz- und Polizeidirektor Urs Hofmann an der Jahresmedienkonferenz der Kantonspolizei. Das Vertrauen in die öffentlichen Institutionen sei nach wie vor intakt.

Es bestehe jedoch Grund zur Annahme, dass die Verunsicherung durch die Terroranschläge im benachbarten Ausland und die allgemeine Sicherheitslage in Europa auch im Aargau Spuren hinterlassen habe.

Rechtsordnung verteidigen

Polizei und Behörden müssten ein wachsames Auge haben. «Gleichzeitig dürfen wir aber auch nicht überreagieren und latente Ängste in der Bevölkerung zusätzlich schüren», sagte Regierungsrat Hofmann. Es gelte, Tendenzen zu fundamentalistischen Ideologien genau zu verfolgen und nicht blauäugig zu sein.

«Wir müssen unsere Rechtsordnung schützen und verteidigen. Aber wir dürfen sie nicht verlassen. Nur so bleiben wir glaubwürdig und nur so können wir langfristig als offene Gesellschaft erfolgreich sein», betonte Hofmann.

Proaktive Polizei

Die Kantonspolizei will künftig verstärkt proaktiv handeln, wie Polizeikommandant Michael Leupold ausführte. Mit dem Reorganisations-Projekt «Kapo 2020» solle die Polizei mehr Handlungsfreiheit erlangen und bei der Kernaufgabe der Kriminalitätsbekämpfung noch intensiver tätig sein.

Die Polizei setzt das Schwergewicht beim Einsatz auf die Zeit zwischen 16 bis 22 Uhr. Die Ereignislage habe sich verändert, hiess es. Leupold erinnerte daran, dass der Aargau weiterhin die schweizweit geringste Polizeidichte aufweist. Auf einen Kantonspolizisten kommen 1050 Einwohner.

Organisatorisch wird die Zahl der Stützpunkte nach einem Entscheid des Regierungsrats auf neun reduziert. Die Polizei ziehe sich nicht aus der Fläche zurück, betonte Leupold.

So steht die Abteilung Mobile Polizei, die für den Verkehr und Intervention zuständig ist, rund um die Uhr und an 365 Tagen im Einsatz. Gleichzeitig wurde die Kriminalpolizei zu einer Abteilung zusammengefasst. Seit Anfang Jahr gibt es zudem neu die Abteilung Stationierte Polizei. Ihre Aufgaben sind die Sicherheit und Prävention.

Parlament ist in der Verantwortung

Regierungsrat Hofmann sagte, die Sicherheit im Kanton sei mit beschränkten finanziellen Mitteln vollumfänglich zu gewährleisten. Das Projekt «Kapo 2020» mit dem Übergang zu einer noch mobileren Kantonspolizei mit weniger festen Posten sei von grosser Bedeutung. Es verschaffe der Polizei bei gleich bleibenden Kosten eine höhere Schlagkraft.

An die Adresse des Grossen Rates hielt Hofmann fest, er hoffe, dass dieser auch in Zukunft die Ressourcen zur Verfügung stellen werde, die für die Ausrüstung und Weiterentwicklung der Kantonspolizei unentbehrlich seien. Die Polizei brauche genügend Personal und sie brauche modernste technische Ausrüstungen.

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