Der Kanton Aargau hat im vergangenen Jahr über 10 Millionen Franken an fälligen Steuern abschreiben müssen. Trotzdem will die Regierung auch künftig die Steuersünder nicht auf einer öffentlichen Liste an den Pranger stellen.
Bei den natürlichen Personen mussten letztes Jahr 9,5 Millionen Franken abgeschrieben werden, wie aus der am Freitag veröffentlichten regierungsrätlichen Antwort auf eine CVP-Interpellation hervorgeht. Dies entspricht 0,6 Prozent der Steuereinnahmen.
Bei den juristischen Personen betrug der Abschreiber 1,2 Millionen Franken oder 0,3 Prozent. Weitere 0,3 Millionen Franken mussten bei den Grundstückgewinnsteuern abgeschrieben werden. Dies entspricht einer Quote von 1,2 Prozent.
Ende letzten Jahres betrugen die Ausstände an fälligen Steuergeldern bei den natürlichen Personen 10,9 Prozent und bei den juristischen Personen 10,7 Prozent. Diese Zahlen belegen eine deutlich bessere Zahlungsmoral als noch vor Jahren, auch wenn sich die Zahlen wegen einer neuen Berechnungsmethode nur bedingt miteinander vergleichen lassen.
Die Publikation einer Liste mit den säumigen Steuerzahlern will die Regierung nicht einführen, weil damit das Steuergeheimnis tangiert würde. Der Regierungsrat weist aber darauf hin, dass die Namen der säumigen Steuerzahler auf den Steuerausstandslisten der Gemeinden eingesehen werden können, die jeweils zwei Wochen vor der Gemeindeversammlung öffentlich aufliegt.