Asylsuchende könnten im Kanton Bern vorübergehend in Zelten untergebracht werden. Auch Ferien-, Sport- und Pfadiheime sowie Jugendherbergen und Hotels kommen für eine Platzierung in Frage. Das gilt für den Fall, dass die Plätze in Asylunterkünften nicht ausreichen.
Für die Finanzierung dieser alternativen Lösungen hat der Regierungsrat einen zusätzlichen Kredit von einer Million Franken gesprochen. Das teilte die bernische Kantonsregierung am Donnerstag mit.
Die Asylsuchenden, die dem Kanton Bern zugewiesen werden, erhalten zuerst Obdach in einer der 27 Kollektivunterkünfte. Für rund 125 Personen pro Woche muss der Kanton Bern gegenwärtig Plätze bereithalten.
Aufgrund der hohen Zahl an Neuankommenden sind die Kollektivunterkünfte zurzeit überbelegt, wie der bernische Regierungsrat mitteilte. Zudem gebe es zu wenig rasch verfügbare und günstige Privatwohnungen für die Umplatzierung der seit längerer Zeit in einer Kollektivunterkunft lebenden Personen.
Für die vorübergehende Platzierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Priorität haben aber der Aufbau von Zelten auf dem Grund der Kollektivunterkünfte und die Miete von Ferien-, Sport- und Pfadiheimen.
Sollte mit diesen beiden Unterbringungsvarianten keine Entlastung erreicht werden können, müssten Übernachtungen in Jugendherbergen oder Hotels erwogen werden, schreibt der Regierungsrat. Wegen der langen Vorlauflaufzeit aufgrund von Baubewilligungsverfahren will er auf Wohn-Container für temporäre Platzierungen verzichten.
In Aarau waren Ende vergangenen Monats erste Asylbewerber in Armeezelte eingezogen. Insgesamt stehen im Kanton Aargau 13 Zelte für bis zu 140 Asylbewerber. Die Zelte, die rund 100 Tage lang genutzt werden, sind zweckmässig eingerichtet.