Aus Anlass des Beitritts zur Eidgenossenschaft vor 200 Jahren startet der Kanton Genf eine Charmeoffensive. Mit einer Ausstellung auf vier Rädern tourt er seit Samstag durch die Schweiz mit dem Ziel, Genf den «Compatriotes» näher zu bringen.
Der Sattelschlepper wird bis am 27. Juni in 43 Städten in allen Kantonen auf zentralen Plätzen Stationen machen. Interessierte können an neun Ständen Stadt und Kanton Genf näher kennenlernen. Erstmals macht die Karawane aus Genf am Montag auf dem Bundesplatz in Bern Halt.
Genf präsentierte sich dabei mit einem Augenzwinkern. Man will die Bevölkerung der anderen Kantone auch überraschen. Darauf deutet allein schon das Äussere des Sattelschleppers – gestaltet vom Genfer Comiczeichner ZEP. Er zeigt einen Genfer Galan, der vor der Helvetia kniet und ihr die Hand küssen möchte.
In Tat und Wahrheit war der Beitritt des Kantons Genf zur Eidgenossenschaft vor 200 Jahren eher eine Vernunftehe denn eine Liebesheirat, wie der Genfer Staatsrat Pierre Maudet vor der Abfahrt am Samstag in Genf sagte. Dennoch müsse der Schwur erneuert werden.
Rund 300 Freiwillige machen an der Genfer Tour de Suisse mit, darunter viele Politiker. Es sei auch eine Gelegenheit, mit Vertretern der lokalen Behörden «ein Gläschen auf die Freundschaft» zu trinken, sagte Maudet.
Auf die Beine gestellt hat die zwei Millionen Franken teure Ausstellung die Stiftung für Genf. Deren Präsident, Ivan Pictet, versprach, die Schweizer würden überrascht, insbesondere jene, «die uns als arrogant und abseits stehend wahrnehmen.» Die Genfer und Genferinnen fühlten sich «als Genfer und als einhundertprozentige Schweizer.»