Im Gebiet Grosshof in Kriens und im Gebiet Eichwald in der Stadt Luzern will der Kanton Luzern in unmittelbarer Nähe zueinander zwei neue Asylzentren mit Platz für je 80 bis 120 Personen eröffnen. Die Behörden von Kriens und Luzern akzeptieren die Pläne des Kantons.
Der Kanton Luzern brauche rund 500 Zentrumsplätze, sagte der Luzerner Regierungsrat Guido Graf am Donnerstag vor den Medien. Nach der Schliessung des Zentrums bei der Zivilschutzanlage Eichhof stünden dem Kanton temporär nur noch 120 Plätze im Sonnenhof in Emmen zur Verfügung.
Vorübergehend kann der Engpass laut Graf durch die Eröffnung der Kollektivunterkunft in Sempach, die vermehrte Zumietung von privatem Wohnraum sowie durch eine Zuweisungsreduktion wegen des Bundeszentrums Eigenthal aufgefangen werden. Mittelfristig müssten aber neue Zentrumsplätze geschaffen werden.
Ende Juli hat die Zahl der Asylsuchenden im Kanton Luzern mit 1109 Personen einen neuen Höchststand erreicht. Wegen verschiedenen kleinkriminellen Delikten von Asylsuchen verfügte der Kanton vor einem Monat eine Schliessung der Zentren um 22 Uhr. Wie eine Kontrolle ergab, respektiert allerdings rund ein Fünftel der Asylsuchenden die neue Hausordnung nicht.
Die Luzerner Polizei stellte fest, dass sich im Gebiet Bahnhof Luzern und auf den verschiedenen Plätzen teilweise bis zu 100 Asylsuchende aufhalten. Viele von ihnen sind anderen Kantonen zugewiesen. An schönen Sommernächten kommt es vor, dass 10 bis 20 ausserkantonale Asylsuchende die ganze Nacht um den Bahnhof verbringen.