Der Kanton Solothurn will die Wiederverwertung von Bauabfällen vermehrt fördern. Bei öffentlichen Bauten sollen vor allem Recyclingstoffe eingesetzt werden. Ein Umsetzungskonzept zeigt den Weg zum Ziel auf.
Jedes Jahr fallen im Kanton rund 300’000 Kubikmeter mineralische Bauabfälle wie Ausbauasphalt, Strassenaufbruch oder Betonabbruch beim Rückbau im Hoch- und Tiefbau an. Das teilte die Solothurner Staatskanzlei am Montag mit.
Wenn diese Abfälle sauber getrennt werden, so liessen sie sich zu hochwertigen Baustoffen aufbereiten und erneut im Bau verwenden. Dies ersetze wertvolle Rohstoffe und spare Deponieplatz.
Verbundwerkstoffe gefährden Recycling
Die Materialvielfalt im Bau und der Einsatz von Verbundwerkstoffen gefährden jedoch die hohe Recyclingquote, wie es in der Medienmitteilung weiter heisst. Um diesem Trend entgegenzuwirken, erarbeiteten die kantonalen Ämter gemeinsam mit der Bauwirtschaft eine Baustoffrecycling-Strategie aus.
Ziel dieser Strategie sei es, die Akzeptanz und den Einsatz von mineralischen Recyclingbaustoffen stärker zu fördern. In Zukunft sollten mehr als 90 Prozent der mineralischen Bauabfälle wieder verwendet werden.
Der Kanton setzt auf Information und Ausbildung, Qualitätsverbesserungen bei Recyclingbaustoffen und auf strenge Anforderungen an die Deponierung.
Gleichzeitig wollen der Kanton und die Gemeinden eine Vorbildfunktion wahrnehmen. Sie sind Bewilligungs- und Vollzugsbehörden – und zugleich grösster Auftraggeber der Bauwirtschaft. Sie sollen bei öffentlichen Submissionen von eigenen Bauvorhaben frühzeitig die Weichen für den Einsatz von Recyclingbaustoffen stellen.