Die Erdöl-Raffinerie in Collombey VS darf den Betrieb wieder aufnehmen. Der Kanton Wallis gab der Betreiberfirma Tamoil am Montag grünes Licht. Nach Ansicht der Regierung hat Tamoil während des Betriebsunterbruchs die geforderten Massnahmen durchgeführt.
Von den 40 vom Kanton verlangten Massnahmen wurden deren 35 realisiert, sagte Cédric Arnold anlässlich einer Medienkonferenz am Montag. Laut dem Chef der Dienststelle für Umweltschutz sind die restlichen fünf Massnahmen in der Umsetzung und werden am Freitag kontrolliert.
Der Kanton hatte im September vom Unternehmen verlangt, Sanierungsarbeiten an der Raffinerie durchzuführen, um die Einhaltung der Luftreinhaltevorschriften zu gewährleisten. Die kantonalen Behörden würden die Arbeiten vor Ort kontrollieren.
Am Montagmorgen hatte die Raffinerie in einem Communiqué mitgeteilt, dass die Sanierungsarbeiten nach Plan verliefen und die Wiederaufnahme des Betriebs am Dienstag eingeleitet werde.
Gemeindepräsidentin erleichtert
Für das Departement für Verkehr, Bau und Umwelt seien die Anforderungen für einen Neustart unter diesen Bedingungen erfüllt, sagte Staatsrat Jacques Melly. Falls die noch ausstehenden Kontrollen ungenügende Ergebnisse hervorbringen sollten, müsste die Raffinerie diese aber umgehend korrigieren.
Josiane Granger, Gemeindepräsidentin von Collombey-Muraz VS, zeigte sich erleichtert über diesen Entscheid. Sie sei zufrieden mit der Zusammenarbeit mit Tamoil. „Die Raffinerie bietet mehr als 230 Arbeitsplätze, ich kann mir die Erleichterung bei den Angestellten vorstellen“, sagte sie.
Der Kanton werde den Druck auf das Unternehmen aufrechterhalten, damit die Dinge vorwärtsgingen, sagte Arnold weiter. Die Raffinerie habe in Umweltangelegenheiten immer noch Nachholbedarf. Die Massnahmen zum Schutz der Luft beispielsweise seien essenziell.
Zweite Etappe im Jahr 2013
Während der nächsten Revision im Mai 2013 wird die Raffinerie eine Reihe von weiteren Verbesserungen vornehmen müssen. Sie betreffen den Gewässerschutz. Wie zuletzt wird der Kanton Kontrollen durchführen. „Es ist wichtig, den Betreibern klarzumachen, dass sie kontrolliert werden“, sagte Arnold.
Gemäss einer Mitteilung der Raffinerie kosteten die geforderten Massnahmen das Unternehmen 13 Millionen Franken. Über die Finanzierung des Betriebs, der in libyschen Händen ist, weiss man laut Kantonsvertretern wenig.