Kantonalbanken sprechen auch 2011 deutlich mehr Hypothekarkredite

Die hohe Bautätigkeit in der Schweiz schlägt sich auch im Jahr 2011 in den Bilanzen der Kantonalbanken nieder. Die Institute vergaben 6 Prozent mehr Hypothekarkredite als im Jahr davor, womit sich die Summe der Hypothekarforderungen auf 289 Mrd. Fr. erhöhte.

Die Kantonalbanken profitieren von der hohen Bautätigkeit (Symbolbild) (Bild: sda)

Die hohe Bautätigkeit in der Schweiz schlägt sich auch im Jahr 2011 in den Bilanzen der Kantonalbanken nieder. Die Institute vergaben 6 Prozent mehr Hypothekarkredite als im Jahr davor, womit sich die Summe der Hypothekarforderungen auf 289 Mrd. Fr. erhöhte.

Bereits 2010 hatten die Hypothekarforderungen um 5,9 Prozent zugenommen. Anzeichen einer Überhitzung des Immobilienmarktes sehen die Institute über die bereits bekannten „Hot Spots“ wie Genf oder Zürich hinaus jedoch in keinem ihrer Marktgebiete, wie der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) am Mittwoch mitteilte. Insgesamt kontrollieren die Kantonalbanken nach wie vor rund 30 Prozent des Schweizer Hypothekenmarkts.

Mehr verdient als 2010

Die 24 Institute zusammen verdienten im vergangenen Jahr 2,7 Mrd. Fr. und damit 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Als Grund für das gute Ergebnis nennt der VSKB das „auf Nähe, Zuverlässigkeit und Kontinuität ausgerichtete Geschäftsmodell“ der Kantonalbanken.

Im Zinsgeschäft als wichtigstem Ertragspfeiler der Kantonalbanken resultierte trotz anhaltend tiefem Zinsniveau ein Plus von 2,9 Prozent auf 5,4 Mrd. Franken. Das deutliche Volumenwachstum bei den Kundengeldern (+7,8 Prozent auf 302,9 Mrd. Fr.) habe zu einer Verbesserung der Refinanzierung des Ausleihungsgeschäfts beigetragen, erklärt der Verband.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft hatten die Institute allerdings ein Minus zu verzeichnen. So nahm der Erfolg um 3,4 Prozent auf 2,1 Mrd. Fr. ab.

Gut lief dagegen – anders als im Vorjahr – das Handelsgeschäft. Hier wurde ein Zuwachs um 3 Prozent auf 833 Mio. Fr. erzielt, der gemäss VSKB auf die vermehrt getätigten Devisengeschäfte der Bankkunden zurückzuführen ist.

Kantone erhalten 2,7 Mrd. Franken

Die Stammhäuser der 24 Kantonalbanken haben im letzten Jahr zusammen eine Wertschöpfung von rund 6 Mrd. Fr. erarbeitet. Die Kantone erhalten davon 2,7 Mrd. Fr. in Form von Ausschüttungen, Steuern und rechnerischen Unternehmenswertsteigerungen.

Für das Geschäftsjahr 2012 erwarten die Institute gemäss VSKB wiederum ein „ansprechendes Resultat“. Die weiteren Auswirkungen der währungs- und konjunkturbedingten Unsicherheiten, unter denen auch die Kantonalbanken litten, seien jedoch schwer abzuschätzen.

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