Der Aargauer Grosse Rat hat am Dienstag die Leitlinien für den öffentlichen Verkehr im Kanton festgelegt. Das für die nächsten zehn Jahre geltende Mehrjahresprogramm wurde mit 101 zu 21 Stimmen genehmigt.
Das Programm als solches wurde nicht in Frage gestellt, aber die regionalen Details gaben zu reden. Verlangt wurde unter anderem, das Freiamt an die Neat anzuschliessen, den Wisenbergtunnel ins Programm aufzunehmen oder überhaupt das Fricktal besser ans öV-Netz anzubinden.
Moniert wurde auch, dass das Mehrjahresprogramm zu stark auf Zürich ausgerichtet sei. Gefordert wurde, dass die Siedlungsentwicklung und der Verkehr besser aufeinander abgestimmt werden sollen oder dass die geplante Hochrhein-Bahnstrecke nicht als Bypass für den Güterverkehr missbraucht wird.
Der Kanton Aargau befinde sich in Sachen Fernverkehr schweizerisch gesehen in einer schwierigen Lage, antwortete Verkehrsdirektor Peter C. Beyeler auf die mehreren regionalen Begehren.
Niemand wartet auf den Kanton Aargau
Die grossen Zentren Zürich, Basel und Bern wollten alle Schnellzugsstrecken mit einer Fahrzeit von unter einer Stunde. Da warte niemand auf den Kanton Aargau.
Kernpunkt des Mehrjahresprogramms ist das S-Bahnkonzept Aargau. Darin bereits mitberücksichtigt wurden die Planungsabsichten der SBB sowie der Nachbarkantone des Aargaus.
Entsprechende Kredite für den Ausbau des S-Bahnnetzes muss der Aargauer Grosse Rat aber in einer separaten Vorlage, voraussichtlich noch dieses Jahr, sprechen.
Vom Ausbau des Aargauer S-Bahnnetzes werden sämtliche Regionen profitieren. Der Ausbau erfolgt schrittweise bis 2020. Abgeschlossen werden die Arbeiten mit der Inbetriebnahme des durchgehenden Vierspurbetriebes auf der auch national stark frequentierten Strecke Aarau-Olten.