Die hohen Erwartungen, die die Kantone Luzern und Aargau in die vor zehn Jahren lancierte Zusammenarbeit gesteckt haben, sind nicht erfüllt worden. Zwischen den Regierungen und Verwaltungen sei aber ein Vertrauensverhältnis aufgebaut worden.
Im Dezember 2006 sind die Kantone Luzern und Aargau eine Partnerschaft eingegangen. Luzern rückte damit ein Stück von den kleinen Zentralschweizer Kantonen ab. Der Kanton wolle mit gleichwertigen Partnern zusammenarbeiten und am Wachstum der Regionen Zürich und Nordwestschweiz teilhaben, erklärte die damalige Luzerner Kantonsregierung.
Die Aargauer Regierung bezeichnete die Kooperation als Signal für eine interkantonale Zusammenarbeit und eine aktive kantonale Aussenpolitik. Der Föderalismus könnte mit einer Zusammenarbeit der starken Kantone weiterentwickelt werden.
Der Luzerner CVP-Kantonsrat Adrian Bühler wollte in einer Anfrage vom Regierungsrat wissen, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Luzern und dem Aargau entwickelt habe. Er stellte fest, dass es seit 2011 um die Kooperation ruhig geworden sei.
Durchzogene Bilanz
Die am Montag publizierte Antwort der Luzerner Kantonsregierung sieht durchzogen aus. Es habe Erfolge und Enttäuschungen gegeben. Die ursprünglich erwarteten Leuchtturmprojekte hätten nicht realisiert werden können.
Es seien jedoch eine Vielzahl kleinerer Projekte zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht worden, teilte der Luzerner Regierungsrat mit. Er erwähnte den Rangerdienst am Hallwilersee, eine gemeinsame Software für die Rechnungskontrolle in den Spitälern oder die elektronische Fussfessel.
Vor allem im grenzüberschreitenden Raum oder in der Sicherheit gebe es Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. In anderen Bereichen, etwa der Bildung, sei eine bilaterale Zusammenarbeit aber fast unmöglich, weil diese grossräumig organisiert werde.
Tradition stärker
Erschwert wird die Zusammenarbeit gerade durch die verschiedenen historischen Bindungen der beiden Kantone. Luzern sei im Kooperationsraum Zentralschweiz eingebunden, der Aargau in der Nordwestschweiz. Hinderlich sei auch der Föderalismus, der zu unterschiedlichen, kaum kompatiblen System geführt habe.
Die regelmässigen Treffen hätten aber eine gemeinsame Basis geschaffen, wie sie in dieser Breite zu keinem anderen Kanton bestehe, schreibt der Luzerner Regierungsrat. Dies begünstige einen vertieften Austausch, weshalb die Zusammenarbeit weitergeführt werden solle.