Ab nächstem Jahr sollen die Kantone die Badequalität von Flüssen und Seen anders und häufiger messen. Der Bund will die seit 1991 geltenden Empfehlungen durch die neuen EU-Richtlinien ersetzen.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird noch in diesem Sommer eine Vernehmlassung durchführen. Pierre Studer, beim BAG zuständig für Wasser, bestätigte eine entsprechende Meldung von „SonntagsZeitung“ und „Le Matin Dimanche“. Ziel sei, dass sich europäische Touristen auf einer Karte über den Zustand der Schweizer Badeplätze informieren können.
Weil die heutigen Kontrollen nicht den europäischen Vorschriften entsprächen, sei die Schweiz bisher diesbezüglich ein „weisser Fleck“ mitten in Europa, bedauerte Studer. Bisher wird das Badewasser je nach Kanton gar nicht oder ein- bis viermal pro Saison geprüft.
Die neuen Richtlinien, die von den Bundesämtern für Gesundheit und für Umwelt vorgeschlagen werden, beinhalten häufigere Kontrollen: Das Wasser soll je einmal vor und nach der offiziellen Badesaison sowie einmal monatlich beprobt werden. Neben dem Fäkalbakterium E.coli sollen anstelle von Salmonellen künftig Enterokokken gemessen werden.
Keine landesweite Lösung
Bei ungenügenden Werten soll wie in der EU ein Badeverbot ausgesprochen werden können. Eine schweizweite Lösung wird allerdings nicht angestrebt. Tatsächlich handelt es sich nicht um eine gesetzliche Verpflichtung, sondern um eine Empfehlung.
„Jeder Kanton wird selber entscheiden können, welche Strände er häufiger kontrolliert, damit diese auf der europäischen Badekarte erscheinen“, sagte Eric Raetz, verantwortlich für Wasser und Bäder im Kanton Waadt und Mitglied einer Arbeitsgruppe zu diesem Thema.