Das Kantonsspital Aarau (KSA) hat im vergangenen Jahr definitiv ein hohes Defizit erwirtschaftet. Der Verlust in der Jahresrechnung beträgt 30,8 Millionen Franken. «Wir sind kein Sanierungsfall», lässt sich KSA-Direktor Robert Riner zitieren.
Gründe für das Minus seien die angespannte Tarifsituation und die notwendigen Rückstellungen aufgrund neuer Risikoeinschätzung, ein tieferer Schweregrad der Behandlungen sowie die hohen Investitions- und Personalkosten.
Das teilte die Kantonsspital Aarau AG am Freitag mit. Frühere Gewinnreserven decken den Verlust. Der Jahresumsatz beträgt rund 589 Millionen Franken. Bereits im Januar hatte das Zentrumsspital angekündigt, man sei 2014 in die roten Zahlen gerutscht.
Das negative Ergebnis setzt sich vor allem aus einem operativen Verlust von 14 Millionen Franken und Rückstellungen von 16,5 Millionen zusammen.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen ist mit 5,3 Millionen Franken positiv, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. «Das bedeutet, dass das KSA mehr Geld eingenommen als ausgegeben hat und nach wie vor liquide ist», hält die staatseigene Aktiengesellschaft fest.
Mehr Patienten behandelt
Im vergangenen Jahr veränderte sich gemäss KSA jedoch die Patientenstruktur. Die stationären Erträge sanken trotz höheren Patientenzahlen um 4 Prozent auf 328,8 Millionen Franken. Im ambulanten Bereich steigerte das Spital die Erträge um 7,9 Prozent auf 197,4 Millionen Franken.
«Mit den Ertragssteigerungen im ambulanten Bereich konnten die stationären Rückgänge jedoch nicht ganz aufgefangen werden», wird Finanzchef Erwin Rieben zitiert.
Vor allem hohe Investitions- und Personalkosten führten zum operativen Verlust. Die Personalkosten betragen zwei Drittel des Aufwandes. Das KSA zählt rund 3900 Mitarbeitende.
Kurskorrektur eingeleitet
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung hätten die angespannte finanzielle Situation des Kantonsspitals Aarau erkannt und mit Blick auf den sich abzeichnenden Verlust ein Massnahmenpaket geschnürt, heisst es weiter.
Das Ziel sei, die Produktivität zu verbessern und die Finanzierung nachhaltig zu sichern. Ausserdem seien verschiedene Investitionsprojekte überdacht worden.
Das KSA zählt 3900 Mitarbeitende. Das KSA behandelt pro Jahr 26’000 Patienten stationär und führt 465’000 ambulante Behandlungen aus.