Kantonsspital Aarau und Hirslanden kooperieren bei der Herzmedizin

Das öffentliche Kantonsspital Aarau (KSA) und die private Hirslanden Klinik Aarau gehen bei der Herzmedizin eine enge Kooperation ein. Darauf haben sich die beiden Spitalleitungen geeinigt. Das KSA setzt auf die Kardiologie und die Hirslanden Klinik auf die Herzchirurgie.

Das öffentliche Kantonsspital Aarau (KSA) und die private Hirslanden Klinik Aarau gehen bei der Herzmedizin eine enge Kooperation ein. Darauf haben sich die beiden Spitalleitungen geeinigt. Das KSA setzt auf die Kardiologie und die Hirslanden Klinik auf die Herzchirurgie.

Das Projekt sei von grosser Tragweite für das Schweizer Mittelland, hiess es am Donnerstag in Aarau an einer gemeinsamen Medienkonferenz der Spitalleitungen. Für eine moderne Herzmedizin sei eine enge Zusammenarbeit von Kardiologie und Herzchirurgie notwendig.

Das garantiere für die Patienten eine hohe Qualität. Die beiden Häuser wollen ab dem 1. Mai bei der Herzmedizin operativ zusammenarbeiten.

Inselspital-Herzchirurgen in Aarau tätig

Die enge Kooperation zwischen einem öffentlichen und einem privaten Spital sei kein Widerspruch, hiess es weiter. Wichtig sei, dass ein gemeinsames Verständnis über Qualität und Versorgungssicherheit bestehe. Auf den anderen Fachgebieten als der Herzmedizin bestehe weiterhin eine Konkurrenz.

Bei der Herzchirurgie hatte die Hirslanden Klinik das Kantonsspital unter Zugzwang gesetzt. Das Privatspital kündigte im November an, mit der Herzchirurgie im Unispital Bern zusammenzuarbeiten. Die Spezialisten Thierry Carrel und Lars Englberger führen ab Mai die Herzchirurgie im Privatspital in Aarau. Beide Chirurgen arbeiten weiterhin im Inselspital Bern.

Kantonsspital will auf Herzchirurgie verzichten

Das KSA hatte sich auf der kantonalen Spitalliste 2015 für den Leistungsauftrag Herzchirurgie bewerben wollen. Wenn die Kooperation mit der Hirslanden Klinik zum Tragen komme, verzichte man auf die Bewerbung, sagte KSA-Direktor Hans Leuenberger vor den Medien. Das Kantonsspital wird stattdessen die Kardiologie ausbauen.

Die Kooperation der ungleichen Partner ist mit dem Kanton abgesprochen. Gesundheitsdirektorin Susanne Hochuli (Grüne) wies bislang mehrfach darauf hin, dass der Aargau Gefahr laufe, im Standortwettbewerb um die Spitzenmedizin zu verlieren. Hochuli sprach sich für mehr Kooperation zwischen den Leistungsanbietern aus.

Die Leitungen der beiden Kliniken machten klar, dass möglichst viele Patienten aus dem Kanton in Aarau versorgt werden sollten. Bei einer Behandlung im Kanton seien die Kosten für den Staat und die Versicherer tendenziell tiefer als bei ausserkantonaler Betreuung.

Das KSA arbeitet bei der Herzchirurgie seit Jahren schwergewichtig mit dem Unispital Basel und weiteren ausserkantonalen Universitätskliniken zusammen.

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