Die monatelange Führungskrise im Kantonsspital Baselland (KSBL) hat sich auch in dessen Jahreszahlen für 2014 niedergeschlagen. Die Zahl der Patienten ging zurück, und unter dem Strich musste das KSBL einen Verlust von 28,6 Mio. Fr. verbuchen, wie aus dem am Mittwoch publizierten Geschäftsbericht hervorgeht.
Das KSBL war Anfang 2012 aus der Fusion der Spitäler Liestal, Bruderholz und Laufen entstanden. In der Folge kam es zu Abgängen von Kaderärzten und schliesslich einem Köpferollen an der Spitze des Spitals. Bei Personal, zuweisenden Ärzten und Patienten entstand ein Vertrauensverlust, wie das KSBL in einer Mitteilung festhält.
Bei den Patientenzahlen zeigte sich dies 2014 in einem Rückgang. Nach der Neubesetzung von Verwaltungsrat und Spitalleitung erfolgte zwar im vierten Quartal eine Trendwende, doch vermochte diese die negative Entwicklung der ersten drei Quartale nicht zu kompensieren: Übers ganze Jahr sank die Zahl der Patienten um 698 auf 28’628.
Verlust trotz Trendwende
Trotz der Trendwende im letzten Quartal verbuchte das KSBL 2014 zudem einen operativen Verlust von 0,7 Mio. Franken. Zusammen mit ausserordentlich hohen Abschreibungen auf den Immobilien erreichte der Gesamtverlust 28, 6 Mio. Franken. Im Vorjahr hatte das KSBL noch einen Gewinn von knapp 2 Mio. Fr. erzielt.
Die Abschreibungen auf den Immobilien erfolgten aufgrund einer Bewertungskorrektur, da seit der Verselbständigung des KSBL aus der Kantonsverwaltung eine Überbewertung bestand. Sie erreichten so 27,9 Mio. Fr. (Vorjahr: 10,5 Mio. Fr.). Allerdings könnten damit künftige Rechnungen vom ausserordentlichen Abschreibungsbedarf befreit werden, hiess es in der Mitteilung.
Der Umsatz des KSBL war 2014 mit 459,6 Mio. Fr. praktisch gleich hoch wie im Vorjahr. Der für Spitäler wichtige Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA schrumpfte jedoch von 36,2 auf 22,4 Mio. Franken.
Mehrkosten aus der Fusion
Das Ergebnis wurde im übrigen auch durch Mehrkosten belastet, die im Zusammenhang mit der Fusion der drei früheren kantonalen Spitäler zum KSBL entstanden. So brauchte es etwa mehr Personal – die Zahl der Vollstellen stieg 2014 um 144 auf 2920. Mehraufwand in der Folge der Fusion gabs aber auch wegen der Konsolidierung der IT-Systeme und der Ausstattung mit medizinischem Verbrauchsmaterial.
Nachdem das Vertrauen ins KSBL im letzten Quartal 2014 zurückgekehrt sei, solle sich diese Tendenz, unterstützt durch weitere Anstrengungen, im laufenden Jahr fortsetzen, schreibt die Direktion in der Mitteilung weiter. Eine permanente Überprüfung dieser Massnahmen und effektivere Prozesse sollen zu Mehrerträgen und Kosteneindämmungen beitragen.