Kantonsspital Baselland mit Bereichs-Chefs statt Standort-Chefs

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) reformiert seine Führungsstrukturen: Künftig soll je ein Chefarzt die vier Bereiche Medizin, Chirurgie, Orthopädie und Notfall leiten, und zwar für alle drei Standorte. Diese Abkehr von Standort-Königreichen soll das KSBL flexibler und effizienter machen.

Das Kantonsspital Baselland (KSBL) reformiert seine Führungsstrukturen: Künftig soll je ein Chefarzt die vier Bereiche Medizin, Chirurgie, Orthopädie und Notfall leiten, und zwar für alle drei Standorte. Diese Abkehr von Standort-Königreichen soll das KSBL flexibler und effizienter machen.

Vier Jahre nach der Verselbständigung habe der Verwaltungsrat am Dienstag eine «Fokussierung» ab 2016 beschlossen, teilte das KSBL am Donnerstag mit. Die Reformentscheide seien aber kein Präjudiz für die angedachte Spitalgruppe beider Basel. – Ende Juni war angekündigt worden, letztere werde gegebenenfalls ab 2019/2020 realisiert.

Zentrales Element der Reform nun ist die Departementalisierung des gesamten Spitals. Prozesse und Organisation werden vereinheitlicht. Fachpersonal soll so gezielter eingesetzt werden können. Geprüft wird auch, was künftig besser ambulant statt stationär angeboten werden soll. Unter dem Strich muss das KSBL wirtschaftlicher werden.

Zu den einzelnen Standorten hiess es, Liestal solle sich auf stationäre Akutmedizin konzentrieren, eine erweitere Grundversorgung anbieten und Zentrum sein für Aus- und Weiterbildung sowie Forschung. Das ist also quasi der A-Standort.

Fünf Jahre Reformphase

B wie Bruderholz bedeutet fortan internistische und chirurgische Grundversorgung. Zudem werde dort ein Kompetenzzentrum für den Bewegungsapparat aufgebaut und das Zentrum für Rehabilitation ausgebaut. Die Spitalgruppen-Idee sieht auf dem Bruderholz dereinst eine Tagesklinik ohne den alten Bettenturm vor.

Für Laufen als kleinsten KSBL-Standort nennt das Communiqué als Prioritäten internistische Grundversorgung, Schmerztherapie, Rehabilitation und Altersversorgung.

Per Jahresbeginn 2016 wird jedoch nichts sofort verlegt: Ziel ist, innert fünf Jahren die ganze Intensivmedizin nach Liestal zu verlegen, wie KSBL-Chef Jürg Aebi auf Anfrage sagte. Bis dann werde noch an allen drei Standorten alles angeboten, wenn auch nicht jede einzelne Operation überall.

Die Mitteilung zu kleinen Schritten in einem laufenden Prozess erklärte Aebi auch mit Nebengeräuschen der KSBL-Transformation. Chefarzt-Abgänge am Standort Bruderholz hatten Medieninteresse geweckt.

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