Mit ihrem Kanzlerkandidaten Martin Schulz ist der SPD ein Umfrage-Rekord gelungen: Im Sonntagstrend der «Bild am Sonntag» legte die SPD im Vergleich zur Vorwoche um sechs Punkte zu und erreicht nun 29 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit mehr als vier Jahren.
Die Sozialdemokraten verringern ihren Rückstand auf die Union damit binnen einer Woche von 14 auf vier Prozentpunkte. CDU/CSU verlieren demnach vier Punkte und kommen nur noch auf 33 Prozent. So nah beieinander lagen die beiden grossen Parteien zuletzt im Juli 2012, wie die Zeitung berichtet.
Emnid-Meinungsforscher Torsten Schneider-Haase sagte der «BamS»: «Martin Schulz gelingt es, vor allem ehemalige SPD-Wähler zurückzugewinnen und sie emotional anzusprechen. Eine so starke Verschiebung der Parteipräferenzen binnen einer Woche ist einmalig.»
Auch Grüne und Linke verloren laut der Umfrage jeweils zwei Prozentpunkte und erreichen nun acht Prozent. Mit zusammen 45 Prozent komme eine rot-rot-grüne Mehrheit aber in Reichweite, schreibt die «BamS». Unverändert blieben die Alternative für Deutschland (AfD) mit elf und die FDP mit sechs Prozent.
Könnten die Bundesbürger den Regierungschef direkt wählen, liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Emnid-Umfrage noch knapp vor ihrem Herausforderer. So gaben 41 Prozent in der «BamS»-Umfrage an, in einer Direktwahl für Merkel stimmen zu wollen, 38 Prozent für Schulz.
Für den Sonntagstrend befragte Meinungsforschungsinstitut Emnid zwischen dem 26. Januar und vergangenem Donnerstag 2233 repräsentativ ausgewählte Teilnehmer. In der Regel haben Umfragen eine Fehlervarianz.