Die Installation «Das Kapital Raum 1970-1977» von Joseph Beuys ist verkauft worden. Das mehrteilige Werk verlässt seinen Standort in den ehemaligen Hallen für Neue Kunst in Schaffhausen.
Die Stadt geht davon aus, dass sie die Räumlichkeiten ab Mitte Jahr wieder nutzen kann. Stadtschreiber Christian Schneider bestätigte eine entsprechende Meldung der «Schaffhauser Nachrichten» vom Freitag. Näheres zum Verkauf würden die neuen Eigentümer «in nächster Zeit» selbst kommunizieren, sagte Schneider am Vormittag gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Die Stiftung Preussischer Kulturbesitz teilte dann am Nachmittag mit, der deutsche Sammler und Kunstmäzen Erich Marx habe das Werk erworben und überlasse es der Nationalgalerie Berlin als Dauerleihgabe. Die deutsche Kulturministerin will gemäss der Stiftung am Dienstag bekannt geben, wann und in welchem Rahmen das Bild in Berlin gezeigt werden soll.
Urteil gab den Ausschlag
Beuys hatte das Werk 1984 noch selbst in den damals neu eröffneten Hallen für Neue Kunst eingerichtet. Um es zu installieren, war in der einstigen Kammgarnspinnerei ein Teil einer Decke entfernt worden. Entstanden war die Installation 1980 für die Biennale in Venedig.
Mitte 2014 entschlossen sich die Gründer und Betreiber der Hallen für Neue Kunst, Urs und Christel Raussmüller, die dort ausgestellten Werke abzubauen und die Aktivitäten künftig an den Standort der Raussmüller Collection in Basel zu verlegen.
Unmittelbarer Auslöser für die Schliessung des Museums war ein Urteil des Schaffhauser Obergerichts. Dieses hatte ein Urteil des Kantonsgerichts bestätigt, wonach drei Kunstsammler im Besitz des Kunstwerks «Das Kapital Raum 1970-1977» sind. Die Hallen für Neue Kunst wurden angewiesen, die Installation, das Herzstück der Dauerausstellung, herauszugeben.
Wie die Räumlichkeiten, die im Besitz der Stadt sind, künftig genutzt werden, war am Freitag nicht zu erfahren. Gemäss dem Stadtschreiber sind «Projekte aufgegleist».