Rund fünf Wochen vor der Eröffnung hat die künstlerische Leiterin der documenta (13) ihre Pläne präzisiert. Am Donnerstag kündigte Carolyn Christov-Bakargiev eine Ausstellung an, die von seinem sehr weit gefassten Kunstbegriff geprägt ist.
In vielen Arbeiten wird Kapitalismuskritik eine Rolle spielen. Zu den klassischen Ausstellungsorten in Kassel kommen neue hinzu, etwa ein Kino und ein Hotel. Die Kunstschau, die am 9. Juni eröffnet wird, werde „dem beharrlichen Glauben an wirtschaftliches Wachstum skeptisch gegenüberstehen“, teilte die documenta-Chefin mit.
Die documenta werde „von einer ganzheitlichen Vision angetrieben“. Hundert Tage lang werden in diesem Sommer (bis 16. September) mehr als 150 Künstler aus 55 Ländern ihre Arbeiten präsentieren.
Neue Räume: Hotel, Park und Kino
„Was manche dieser Teilnehmer tun, und was sie in der documenta „ausstellen“, mag Kunst sein oder auch nicht“, schreibt die gebürtige Amerikanerin: Nicht alle Teilnehmer seien Künstler.
Neben Malerei, Skulptur, Fotografie und Film werde es nicht nur Installationen und Performances zu sehen geben, sondern auch Forschung, Archivierung und „Experimente auf dem Gebiet der Kunst, Politik, Literatur, Philosophie und Wissenschaft“.
Auch räumlich wird die alle fünf Jahre stattfindende Schau ausgeweitet. Neben den traditionellen Hauptveranstaltungsorten wie dem Fridericianum, der documenta-Halle und der Neuen Galerie kündigte die Leiterin „eine Vielzahl anderer Räume“ an: Einen Park, den früheren Hauptbahnhof, ein Hotel, ein leerstehendes Kino.
Teilnehmerliste unter Verschluss
„Darüber hinaus finden Teile der documenta (13) an Orten ausserhalb Kassels statt“, erklärte Christov-Bakargiev. Diese Orte würden aber – ebenso wie die Teilnehmeriste – erst am 6. Juni bekanntgegeben.
Der Katalog werde in drei Bänden erscheinen: „Das Buch der Bücher“, das Abbildungen und Aufsätze enthält, „Das Logbuch“, das den Entstehungsprozess der documenta mit Bildern, Korrespondenz und Interviews nachzeichnet, und „Das Begleitbuch“ mit Lageplänen und einem „Spaziergang durch die Kunstwerke“.