Eine Bronzefigur mit dem Mythos der Gründungsgeschichte Roms stammt sehr wahrscheinlich nicht aus der Antike, sondern aus dem Mittelalter. Dies ergaben Radiokarbon-Untersuchungen von Forschern der Universität von Salento.
Demnach entstand die Kapitolinische Wölfin etwa im 12. Jahrhundert, wie die Zeitung „Corriere della Sera“ am Samstag berichtete. Bisher war angenommen worden, dass es sich bei der Figur um ein Werk der etruskischen Kunst aus dem 5. vorchristlichen Jahrhundert handelt.
Allerdings gibt es bereits seit längerem Zweifel an dieser Datierung. Die Statue zeigt Romulus und Remus, die legendären Gründer von Rom im Jahr 753 vor Chr., wie sie von einer Wölfin gesäugt werden.
Die jüngste Studie habe wesentlich mehr Klarheit zur Entstehungsgeschichte gebracht, sagte der Leiter der Kulturaufsicht von Rom, Umberto Broccoli. Allerdings gebe es möglicherweise nie eine endgültige Antwort.
Die Forscher in Salento vermuten, dass es sich um die mittelalterliche Kopie eines etruskischen Werks handelt. Die Theorie einer antiken Herkunft geht auf den deutschen Kunsthistoriker Johann Joachim Winckelmann zurück, der die Figur im 18. Jahrhundert untersuchte.