Kardinal Pell muss wegen Missbrauchsvorwürfen Anklage fürchten

Der australische Kurienkardinal George Pell – einer der höchsten Würdenträger im Vatikan – muss in seiner Heimat mit einer Anklage rechnen. Ihm wird zur Last gelegt, als junger Priester in den 1970er und 1980er Jahren mehrere Jungen sexuell belästigt zu haben.

Ist mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert: der australische Kardinal George Pell. (Archiv) (Bild: sda)

Der australische Kurienkardinal George Pell – einer der höchsten Würdenträger im Vatikan – muss in seiner Heimat mit einer Anklage rechnen. Ihm wird zur Last gelegt, als junger Priester in den 1970er und 1980er Jahren mehrere Jungen sexuell belästigt zu haben.

Die Polizei im australischen Bundesstaat Victoria bestätigte am Mittwoch, dass eine Stellungnahme der Staatsanwaltschaft dazu geprüft werde. Der 75-Jährige war früher Erzbischof von Melbourne und Sydney. Heute ist Pell im Vatikan für den Haushalt zuständig und damit die inoffizielle Nummer drei der katholischen Hierarchie.

Der Kardinal wies die Vorwürfe schon mehrfach als «völlig unwahr und komplett falsch» zurück. Im vergangenen Jahr hatte er sich dazu im Vatikan auch vernehmen lassen.

Die Vorwürfe sind besonders heikel, weil Pell eingeräumt hatte, dass Australiens katholische Kirche über Jahre hinweg den Missbrauch von Kindern heruntergespielt habe. Mittlerweile hat die Kirche an mehrere tausend Opfer als Ausgleich umgerechnet mehr als 280 Millionen Franken gezahlt.

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