Kariem Hussein holt für die Schweiz EM-Gold

Kariem Hussein schreibt an den Europameisterschaften in Zürich Schweizer Sportgeschichte. Der 25-jährige Thurgauer gewinnt über 400 m Hürden in 48,96 Sekunden die Goldmedaille.

Kariem Hussein lief das Rennen seines Lebens (Bild: SI)

Kariem Hussein schreibt an den Europameisterschaften in Zürich Schweizer Sportgeschichte. Der 25-jährige Thurgauer gewinnt über 400 m Hürden in 48,96 Sekunden die Goldmedaille.

Bei nass-kalten Bedingungen lieferte der 25-jährige Thurgauer im fast ausverkauften Letzigrund eine Meisterleistung ab. Hussein verteidigte auf der Zielgeraden seinen Vorsprung auf den Esten Rasmus Mägi (49,06) und den Russen Denis Kudrjawzew (Russ/49,16) und holte als erster Schweizer seit Viktor Röthlin vor vier Jahren in Barcelona wieder eine Goldmedaille. Die letzte Schweizer EM-Medaille im Stadion hatte André Bucher über 800 m 2002 in München geholt.

Mit 48,96 Sekunden lief Hussein, dem im Gegensatz zum Halbfinal die erste Streckenhälfte wieder sehr gut gelang, das Rennen seines Lebens. Der Medizinstudent blieb erstmals in seiner Karriere unter 49 Sekunden. Erst mit 20 Jahren hatte Hussein vom Fussball in die Leichtathletik gewechselt, vor zwei Jahren in Helsinki bestritt er vor Zürich seine einzigen internationalen Meisterschaften.

 

Kambundji Fünfte mit Schweizer Rekord

Den perfekten Schweizer Abend hatte Mujinga Kambundji eingeläutet. Die Bernerin zeigte auch im Final über 200 m eine fantastische Leistung. Kambundji belegte in Schweizer Rekordzeit von 22,83 Sekunden den sehr guten 5. Rang. Die schnellste Schweizerin der Geschichte verbesserte im Letzigrund den 26 Jahre alten Rekord von Regula Anliker-Aebi um fünf Hundertstelsekunden, und dies bei einem Gegenwind von 0,5 m/s.

Im Halbfinal am Donnerstag war Kambundji erstmals unter 23 Sekunden geblieben, nun gelang ihr noch einmal eine Steigerung. Bereits über 100 m war die 22-jährige Bernerin, die drei Tage pro Woche in Mannheim trainiert, zweimal einen nationalen Rekord gelaufen.

Gold ging wie bereits über 100 m an die Holländerin Dafne Schippers, die sich damit zur Sprintkönigin von Zürich krönte. Die 22-Jährige gewann in 22,03 Sekunden überlegen und stellte eine Jahresweltbestzeit auf. Silber ging an die Britin Jodie Williams (22,46), Bronze holte Myriam Soumaré (Fr), die bereits über 100 m eine Medaille gewonnen hatte. Kambundji ist die einzige Athletin neben Schippers und Soumaré, die sich über beide Sprintstrecken für den Final qualifizieren konnte.

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