Die autoritäre Führung von Kasachstan hat erstmals die monatelangen Streiks von Ölarbeitern als Auslöser für die blutigen Unruhen mit 14 Toten eingeräumt. Zuvor hatten die Behörden stets betont, jugendliche „Hooligans“ hätten die Ölarbeiter für ihre Zwecke missbraucht.
Die Ölarbeiter demonstrieren seit mehr als einem Jahr für höhere Löhne. Der Streik sei die „Schlüsselfrage“, sagte nun der Chef des betroffenen Gebiets Mangistau im Westen des zentralasiatischen Landes am Dienstag nach Angaben von Medien.
Zugleich warf die Regierung russischen Medien vor, das Ausmass der Ausschreitungen künstlich aufzublasen, um von Schwierigkeiten in Russland abzulenken. In Kasachstan finden am 15. Januar vorgezogene Parlamentswahlen statt.
Die Lage in der von den Unruhen am meisten betroffenen Stadt Schanaosen sei wieder ruhig, teilten die Behörden mit. Die Renovierung der insgesamt 46 bei den Ausschreitungen beschädigten Gebäude gehe voran.
Allerdings gab es in der Region weiter Spannungen. Am Vortag hatten in der Gebietshauptstadt Aktau etwa 300 Menschen gegen die offizielle Darstellung der Regierung demonstriert. „Wir sind keine Plünderer“, stand auf Schildern.