Die Annahme der Zuwanderungsinitiative bringt Forscher und Kulturschaffende in Bedrängnis. Einige EU-Förderprogramme fallen flach – betroffen ist auch die Kaserne.
Konzerte, Theater, Tanz und Performances – der frühere militärische Ausbildungsort gehört heute zu den grössten Basler Kulturinstitutionen. Das breite Veranstaltungsangebot stellt die Kaserne über diverse Förderprogramme und Drittmittel auf die Beine.
Sie wird von den Kantonen Basel-Stadt und Baselland unterstützt und ist Mitglied beim europäischen mulitlateralen Förderungsprojekt «Second Cities – Performing Cities», das diesen Juni mit einer Abschlusswoche in Basel auslaufen wird. Die Kaserne ist hier als Drittlandinstitution abhängig von mehreren vollwertigen Partnern. Sie muss alle Gelder über den Leading Partner «Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste» abrechnen, was für beide Partner einen enormen bürokratischen Aufwand bedeutet.
Eine Mitgliedschaft bei «Creative Europe» wäre deshalb für die Kaserne und für die anderen Partner von grosser Bedeutung gewesen. Gegenüber dem deutschen Onlinemagazin «nachtkritik.de» erklärt Carena Schlewitt, künstlerische Leiterin der Kaserne Basel, man habe sich erhofft, im Rahmen von «Creative Europe» künftig als vollwertiges Mitglied in ein Netzwerk eintreten zu können.
Schlewitt findet den aktuellen Zustand unbefriedigend. Man fühle sich ein bisschen wie ein «Klotz am Bein» seiner EU- Partner. Sie wäre lieber ein «funktionierendes Rad am Wagen». Weil eine vollwertige Mitgliedschaft der Kaserne bei «Creative Europe» vorerst flachfällt, wird die Zusammenarbeit weiterhin als Drittlandinstitution erfolgen und schwierig bleiben. Umso wichtiger ist es deshalb, dass die Kaserne weiterhin informelle Verbindungen mit europäischen Kulturschaffenden aufbaut, Kooperationen festlegt und den internationalen Austausch pflegt.
Artikelgeschichte
Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 07.03.14