Katar erlässt «Normen für das Wohlergehen der Arbeiter»

Nach der massiven Kritik an unzumutbaren Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in Katar hat das Ausrichterland der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 Besserung gelobt. Das WM-Organisationskomitee kündigte am Dienstag «Normen für das Wohlergehen der Arbeiter» an.

Ausländische Wanderarbeiter auf einer Baustelle in Doha (Archiv) (Bild: sda)

Nach der massiven Kritik an unzumutbaren Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in Katar hat das Ausrichterland der Fussball-Weltmeisterschaft 2022 Besserung gelobt. Das WM-Organisationskomitee kündigte am Dienstag «Normen für das Wohlergehen der Arbeiter» an.

Nachdem an den unzumutbaren Arbeitsbedingungen auf WM-Baustellen in Katar massive Kritik geäussert wurde, hat das Emirat am Dienstag nun «Normen für das Wohlergehen der Arbeiter» angekündigt.

So sollen Arbeitgeber die Löhne direkt auf Konten überweisen und dem Komitee Einsicht gewähren, damit die Beschäftigten «gut und pünktlich bezahlt werden». Auch für die Gastarbeiterunterkünfte sollen Mindeststandards gelten, etwa bei der Bettenzahl pro Zimmer und Hygieneregeln. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) soll die Lebens- und Arbeitsbedingungen demnach überwachen dürfen.

Immer wieder Tote

Berichten zufolge kommen in dem Emirat am Persischen Golf immer wieder Bauarbeiter ums Leben, die offenbar unter unmenschlichen Bedingungen leben, damit Grossprojekte bis zur WM 2022 realisiert werden können. Zuletzt hatte der britische «Guardian» von mehr als 30 weiteren Todesopfern auf WM-Baustellen berichtet.

Nepals Botschaft meldete fast 200 Todesfälle von nepalesischen Gastarbeitern alleine im vergangenen Jahr, von denen viele an Herzversagen gestorben sein sollen. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach von «alarmierenden» Zuständen und Arbeitern, die wie «Tiere» behandelt würden.

Nach den wiederholten Skandalberichten hatte der Fussball-Weltverband FIFA Ende Januar einen «detaillierten Lagebericht zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen» aus Katar angefordert und dafür eine Frist bis zum 12. Februar gesetzt. Tags darauf ist eine Anhörung vor dem Europäischen Parlament geplant.

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