Mit einer eindringlichen Rede hat der katarische Präsident des Klimagipfels in Doha die Delegationen zu einer raschen Einigung aufgerufen. „Die Zeit für den letzten Kraftakt ist gekommen“, sagte Abdullah bin Hamad Al-Attiyah zu Beginn des letzten Verhandlungstages.
„Wir müssen die Konferenz in den nächsten Stunden beenden“, mahnte er die Teilnehmer. Er legte dem Plenum Kompromissvorschläge vor, über die nun weiter verhandelt werden muss. Die Vollversammlung wurde in der Folge wieder unterbrochen.
Eigentlich hätte die Konferenz schon am Freitag zu Ende gehen sollen. In einer Nachtsitzung hatten Minister und Unterhändler um Kompromisse in zentralen Punkten gerungen.
„Ich frage Sie Minister und Delegationsleiter, glauben Sie, dass weitere Verhandlungen das, was uns vorliegt, wesentlich verbessern würde? Und wenn ja, zu welchem Preis?“ Er gestand ein, dass die neuen Vorschläge nicht alle Konfliktpunkte lösten.
Katar warnt vor Ablehnung
Es gehe jetzt angesichts der wenigen noch verbleibenden Zeit darum, diese „anzunehmen oder es bleiben zu lassen“, sagte Katars Präsident. Die Delegierten sollten aber vor einer Ablehnung bedenken, „was wir schon in der Hand haben“.
In den neuen Vorlagen geht es um die zweite Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Protokoll, einen Beschluss zur Klimarahmenkonvention sowie zu den besonders strittigen Finanzfragen.
Umstritten sind auch die Forderungen von Entwicklungsländern und Inselstaaten nach Schadenersatz für nicht mehr abwendbare Klimaschäden sowie der Fahrplan für die Verhandlungen über ein neues, umfassendes Klimaabkommen.