Katars Regierung hat einem Bericht widersprochen, demzufolge bei den Bauarbeiten für die Fussballweltmeisterschaft 2022 mit dem Tod von bis zu 4000 ausländischen Arbeitern zu rechnen ist.
Die Angaben in der US-Tageszeitung «Washington Post», denen zufolge die Bauarbeiten für die Fussballweltmeisterschaft 2022 bis zu 4000 Menschenleben fordern könnten, seien «völlig falsch»: Das erklärte die Regierung des Emirats am Persischen Golf am Mittwoch. Unter Berufung auf einen Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbunds hatte das Blatt geschrieben, dass seit dem Jahr 2010 etwa 1200 Gastarbeiter ums Leben gekommen seien und bis zur WM insgesamt rund 4000 Tote zu befürchten seien.
«Das Bild und der Ruf Katars haben enormen Schaden genommen», erklärte die Regierung in der Hauptstadt Doha am Mittwoch. Tatsächlich habe «nach fast fünf Millionen Arbeitsstunden auf den Baustellen nicht ein einziger Arbeiter sein Leben verloren». Die Berichte über tödliche Arbeitsunfälle entbehrten jeglicher Grundlage.
Schlechte Arbeitsbedingungen
Der im Internetportal der «Washington Post» veröffentlichte Artikel stammt vom 27. Mai und wurde nach katarischen Angaben rund fünf Millionen Mal aufgerufen.
Doha warf dem Blatt vor, «die jährlichen Todeszahlen für indische und nepalesische Arbeitsmigranten mit der Zahl der Jahre» bis zur WM multipliziert zu haben, ohne die Todesursachen zu berücksichtigen.
Katar wird insbesondere von Menschenrechtsorganisationen regelmässig wegen schlechter Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen kritisiert. Das Emirat weist entsprechende Anschuldigungen zurück. Erst Anfang Mai sagte Hassan Al-Thawadi, Chef des WM-Organisationskomitees, auf den Baustellen der WM-Stadien habe es bisher «keinen einzigen tödlichen Vorfall» gegeben.