Zum Abschluss einer internationalen Konferenz über Massnahmen zur Verhinderung sexuellen Missbrauchs hat die katholische Kirche am Donnerstag ein sogenanntes E-Learning-Center zu der Thematik ins Leben gerufen.
Dieses soll Priestern und Kirchenmitarbeitern weltweit helfen, Übergriffe auf Minderjährige und andere Schutzbedürftige zu unterbinden.
Bei der viertägigen Zusammenkunft von rund 200 katholischen Würdenträgern in der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom war es vornehmlich um die Frage gegangen, wie Missbrauchsfälle weiter aufgearbeitet und künftig verhindert werden können.
Papst Benedikt XVI. hatte die Tagung hinter verschlossenen Türen eröffnet. Zu Beginn der Konferenz sprach die 64-jährige Marie Collins, ein irisches Missbrauchsopfer, zu den Teilnehmern und forderte die Kirche auf, Verantwortung für die Skandale der vergangenen Jahre zu übernehmen und über eine Entschuldigung hinauszugehen.
Der Missbrauchsskandal vor allem in Irland, den USA, Deutschland und Belgien hatte vor zwei Jahren einen Höhepunkt erreicht und die Kirche in eine tiefe Krise gestürzt.
Es gebe in der Kirche weiterhin eine „Kultur des Schweigens“ bei Missbrauch, hatte der Top-Ankläger des Vatikans für solche Fälle, Charles Scicluna, am Mittwoch beklagt. In einigen Ländern wie den USA habe eine kirchliche Politik gegen Missbrauch jedoch schon zu spürbar weniger neuen Fällen geführt, sagte Scicluna.