Die katholische Kirche in Belgien will an Opfer des sexuellen Missbrauchs durch ihre Geistlichen Entschädigungen zwischen 2500 und 25’000 Euro zahlen. Dies gab am Mittwoch die Schiedskommission bekannt, die auf Initiative von Parlamentariern zustande gekommen war.
Die Opfer sind aufgefordert sich zu melden, ab kommenden März soll ein Schiedsgericht seine Arbeit aufnehmen. Nach Angaben der Kommission genügt es, bis zum 30. Oktober 2012 ein „Formular zu den Fakten und Umständen mit möglichst aussagekräftigen Angaben“ auszufüllen.
Die Höhe der Entschädigungssumme ist abhängig davon, ob es sich um ein Sexualdelikt ohne Drohungen oder Gewalt oder beispielsweise um eine Vergewaltigung handelt. Auch das Alter der Opfer spielt eine Rolle.
Skandale um Kindesmissbrauch hatten die katholische Kirche und andere Institutionen in den vergangenen Jahren in zahlreichen Ländern erschüttert. In Belgien schlugen sie besonders hohe Wellen.
Im September 2010 erklärte eine von der Kirche eingesetzte Kommission, rund 500 Zeugnisse mutmasslicher Missbrauchsopfer erhalten zu haben, von denen sie einen Teil veröffentlichte. Im Juni hatten die belgischen Bischöfe nach monatelangem Zögern ihre „moralische Verantwortung“ anerkannt und zugesagt, die Opfer entschädigen zu wollen.