Über 80 Samichläuse haben sich am Samstag im aargauischen Wislikofen zur ersten Schweizer Samichlaus-Synode getroffen. Mit dem Anlass wollte die Römisch-Katholische Landeskirche Aargau als Organisatorin ein Zeichen gegen den kommerziellen Weihnachtsmann setzen.
„Unser Samichlaus verkauft nichts, er verschenkt etwas“, sagte Claudia Mennen, Initiantin der Synode und Leiterin der Propstei Wislikofen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Rolle des klassischen Samichlauses sei durch den Weihnachtmann „banalisiert worden“.
Der Weihnachtmann sei eher ein Marketinginstrument, was viele Leute nicht wüssten. Der Nikolaus von Myra sei jedoch eine historische Person, die aus ihrem Glauben heraus unendlich vieles für die Leute in der heutigen Türkei getan habe.
Er habe Menschen gerettet und gegen Armut gekämpft, hielt Mennen fest: „Es geht um die lebendige Erinnerung an eine historische Person, die wirklich vorbildhaft ist.“ Daher schenke der beliebte Samichlaus am 6. Dezember den Kindern jeweils Süssigkeiten, Früchte und Nüsse.
Erfahrungsaustausch und Impulse
Zur Eröffnung der feierlichen Synode zogen die 80 aus der ganzen Deutschschweiz angereisten Samichläuse in die Kirche der Propstei in Wislikofen im Bezirk Zurzach ein. Die Samichläuse mit weissen Bärten trugen rote oder lilagrüne Bischofsgewänder.
Mit der Synode wollte die Landeskirche den Samichläusen für die ehrenamtlichen Einsätze danken. In Workshops konnten die Samichläuse Erfahrungen austauschen sowie neue Impulse für ihre Besuche in Familien und Schulen sammeln.
Der Austausch in den Gruppe sei wichtig gewesen, berichtete die Propstei-Leiterin. Die Samichläuse hätten viel voneinander gelernt.
So gehe im luzernischen Triengen der Samichlaus zu allen Familien mit kleinen Kindern. Er besuche auch muslimische Familien. Diese Leute würden sich extrem freuen. Das sei ein wichtiger Beitrag zur Integration.