Beim Ausbruch des Vulkans Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra sind mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Suchtrupps bargen 14 Leichen aus dem knapp drei Kilometer vom Krater entfernten Dorf Sukameriah.
Ein weiteres Opfer erlag am Sonntag im Spital seinen schweren Verbrennungen. Der Sinabung hatte am Samstag Geröll und Asche bis zu zwei Kilometer hoch in die Luft geschleudert.
Rund 170 mit Kettensägen und Sauerstoffgeräten ausgerüstete Helfer suchten am Sonntag in Sukameriah nach möglichen weiteren Opfern. Das wegen der Nähe zum Vulkan geräumte Dorf lag unter einer bis zu 30 Zentimeter dicken Ascheschicht, zahlreiche Häuser waren zerstört.
Kaum Hoffnung auf weitere Überlebende
Die Behörden rechneten nicht damit, noch Überlebende zu finden. Es sei nahezu unmöglich, dass jemand die von dem Vulkan ausgestossenen glühenden Hitzewolken überlebt haben könne, sagte der Leiter des Suchtrupps, Asep Sukarna.
Sukameriah liegt im Sperrgebiet rund um den Vulkan, wo jegliche menschliche Aktivität verboten ist. Nach Angaben des Katastrophenschutzes besuchen dennoch immer wieder Touristen heimlich das Gebiet, um Fotos von dem rauchenden Vulkan zu machen. Unter den Todesopfern waren auch vier Schüler, die einen Ausflug zum Sinabung gemacht hatten.
400 Jahre Ruhe
Bis zum Jahr 2010 hatte der 2460 Meter hohe Sinabung 400 Jahre lang geschlafen. Richtig aktiv wurde er wieder im vergangenen September. Seither hatten rund 30’000 Menschen ihre Häuser auf der Flucht vor den Ausbrüchen verlassen.
Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, wo mehrere Kontinentalplatten aufeinander stossen. Diese sind ständig in Bewegung und lösen damit immer wieder Erdbeben oder Vulkanausbrüche aus.
In Indonesien gibt es fast 130 aktive Vulkane – so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Der folgenschwerste Vulkanausbruch in jüngster Zeit war der des Merapi auf der zentralen Insel Java. Ende 2010 starben dabei 350 Menschen.