Die Schweizer Kehrichtverbrennungsanlagen sollen bis zum Jahr 2020 200’000 Tonnen weniger CO2 produzieren. Bundesrätin Doris Leuthard hat mit den Betreibern der Anlagen eine entsprechende Zielvereinbarung unterzeichnet, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitteilte.
2012 seien in den 30 Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) der Schweiz insgesamt rund 3,8 Millionen Tonnen Abfälle verbrannt worden. Der damit verbundene Treibhausgasausstoss habe 2,35 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente betragen, was einem Anteil von knapp fünf Prozent am gesamten Ausstoss von Treibhausgasen in der Schweiz entsprach.
Die unterzeichnete Vereinbarung sieht eine Reduktion der CO2-Emissionen aus der Abfallverbrennung um 200’000 Tonnen bis 2020 im Vergleich zu 2010 vor. Die Zielvorgabe gilt für die ganze Branche, auf Vorgaben für einzelne Anlagen wurde verzichtet.
Im Gegenzug sollen die KVA von einer Teilnahme am Emissionshandel befreit werden. Die CO2-Gesetzgebung sah einen Einbezug vor, liess aber bis Ende 2014 Zeit für die Aushandlung einer alternativen Lösung.
Die Möglichkeiten zur Verminderung der Emissionen aus der Abfallverbrennung sind gemäss BAFU begrenzt. Deshalb soll die Reduktion in erster Linie durch die effizientere Nutzung der Energie und die vermehrte Rückgewinnung von Metallen erreicht werden.
Die bei der Abfallverbrennung anfallende Wärme soll zur Stromerzeugung und zu Heizzwecken genutzt werden und Strom und Wärme aus fossilen Quellen ersetzen. Diese Emissionseinsparungen würden daher an die Zielerreichung angerechnet. Ebenso anrechenbar seien Einsparungen durch die Rückgewinnung von Metallen aus den Verbrennungsrückständen.
Die CO2-Bilanz der KVA könne weiter verbessert werden, indem der Anteil an Plastik, vermindert werde, schreibt das BAFU weiter. Die stoffliche Verwertung von Plastik sei in vielen Fällen ökologisch besser als deren energetische Verwertung. In diese Richtung würden auch die gegenwärtig laufenden Revisionen der Technischen Verordnung über Abfälle und des Umweltschutzgesetzes gehen.