Kein Grand-Slam-Final für Wawrinka

Stanislas Wawrinka verpasst beim US Open eine weitere Sensation: Mit dem 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 4:6 unterliegt er dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und scheidet im Halbfinal aus.

Stanislas Wawrinka musste sich im Halbfinal geschlagen geben (Bild: Si)

Stanislas Wawrinka verpasst beim US Open eine weitere Sensation: Mit dem 6:2, 6:7, 6:3, 3:6, 4:6 unterliegt er dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und scheidet im Halbfinal aus.

Im fünften Satz war Wawrinka sichtlich angeschlagen, nachdem er bereits zuvor ein «medical timeout» wegen Oberschenkelbeschwerden genommen hatte. Beim Stande von 1:1 gewann der Romand ein episches Game über 21 Minuten und 50 Sekunden, das 13 mal über Deuce führte und in dem er weitere fünf Breakchancen abwehrte. Die Zuschauer verdankten die schier übermenschliche Leistung beider Protagonisten mit einer verdienten «standing ovation», kurz darauf schaffte Djokovic aber den entscheidenden Servicedurchbruch gegen einen Wawrinka, der physisch am Rande des K.o. stand.

Man merkte überhaupt nicht, dass Wawrinka zum ersten Mal in seinem Leben einen Major-Halbfinal bestritt. Er war von Anfang an hoch konzentriert und offenbar frei von Nerven und gewann den ersten Durchgang in 34 Minuten 6:2. Dies, obwohl er nur 36 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Ziel brachte, einmal sogar nur einen von sechzehn. Der Serbe spielte in dieser Phase unterdurchschnittlich, gewann nur elf Prozent der Punkte mit dem ersten Service.

Auch der zweite Satz lief lange für den Romand, er führte mit 4:2. In dieser Phase kassierte Djokovic eine Verwarnung für «Coaching», die Mitteilung vom Team um Marian Vajda verfehlte aber ihre Wirkung nicht. Von da an spielte die Weltnummer 1 deutlich aggressiver und schaffte den Satzgleichstand im Tiebreak, auch wegen eines ärgerlichen Doppelfehlers von Wawrinka. Im dritten Durchgang wirkten beide lange wie angeschlagene Boxer, der Romand setzte aber die entscheidenden Punches. Djokovic schenkte ihm das Break zum 5:3 zu Null und er sicherte sich die erneute Führung nach dem Gewinn eines Marathon-Ballwechsels mit 35 Schlägen.

Der Serbe, wie Wawrinka ein Kämpfer erster Güte, wehrte sich aber wie man es von ihm kennt. Er zog schnell auf 3:0 davon, auch weil Wawrinka nach dem Zerstören eines Rackets seine zweite Verwarnung und einen Strafpunkt kassierte. Nach etwas mehr als drei Stunden musste so wie in Australien der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Im Final am Montag trifft Djokovic auf Rafael Nadal, der seinen Halbfinalgegner Richard Gasquet bezwang. Der als Nummer 2 gesetzte Spanier schlug den Franzosen 6:4, 7:6, 6:2.

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