Das Regiedebüt der US-Schauspielerin Angelina Jolie „In the Land of Blood and Honey“ wird im kleineren bosnischen Landesteil, der Republika Srpska, nicht gezeigt werden. Dies berichtete die Belgrader Tageszeitung „Blic“ am Montag.
Der Grund dafür ist laut Filmvertreiber Vladimir Ljevar das „mangelnde Interesse“ des Publikums. „Wer will schon den Müll von diesem Film hier sehen?“, wird Ljevar zitiert.
Die unter Serben heiss umstrittene Geschichte von Liebe und Gewalt in einem Internierungslager zur Zeit des Bosnien-Krieges (1992-1995) soll am 14. Februar Premiere in Sarajevo feiern. Auch Regisseurin Jolie wird anwesend sein.
Bereits im Dezember konnte ein ausgewähltes Publikum den Film bei einigen exklusiven Vorführungen sehen. Die Kritik in Sarajevo äusserte sich lobend. Der Film sorgte von Anfang an für viel Ärger.
Bosnische Serben bezeichneten den Film als „serbenfeindlich“, Proteste gab es auch seitens der bosniakischen (muslimischen) Kriegsopferverbände. Die Drehgenehmigung für die bosnische Hauptstadt Sarajevo wurde daraufhin vorübergehend entzogen. Ein Grossteil des Films wurde in Budapest gedreht.
Unterdessen ist Jolie vom kroatischen Autor James Braddock verklagt worden. Die Geschichte soll auf seinem Buch „The Soul Shattering“ basieren. Jolie gab an, sie habe sich Plot und Drehbuch selbst ausgedacht. Zu einem regelrechten Streit über die Qualität des Films kam es im Dezember im serbischen Parlament.
Dabei hat soweit bekannt nur ein Belgrader Regisseur den Film auch tatsächlich gesehen. Dragan Bjelogrlic verliess nach eigenen Angaben die Vorführung bereits nach 30 Minuten. Das Regiedebüt der US-Kollegin habe ihm nicht gefallen, liess er wissen.