Kein Kommentar

SVP-Tycoon Christoph Blocher steigt ganz offiziell bei der BaZ-Holding ein. Das lässt er sich 306’000 Franken und 40 Milliönchen kosten. Kein Kommentar. Christoph Blocher steigt bei der BaZ-Holding ein. Lumpige 306’000 Franken muss der SVP-Tycoon auf den Tisch blättern, um 20 Prozent der Holding und Einsitz in deren Verwaltungsrat zu bekommen. Allerdings übernimmt Blochers Robinvest […]

Albrecht Dürer hätte seine Freude an diesem Bild: Tito Tettamanti in der heutigen BaZ.

SVP-Tycoon Christoph Blocher steigt ganz offiziell bei der BaZ-Holding ein. Das lässt er sich 306’000 Franken und 40 Milliönchen kosten. Kein Kommentar.

Christoph Blocher steigt bei der BaZ-Holding ein. Lumpige 306’000 Franken muss der SVP-Tycoon auf den Tisch blättern, um 20 Prozent der Holding und Einsitz in deren Verwaltungsrat zu bekommen. Allerdings übernimmt Blochers Robinvest auch die Kleinigkeit von 40 Milliönchen, die die Stift… äh «Medienvielfalt-Holding» von Tito Tettamanti der BaZ-Holding gepumpt hat.

Die Kommunikation des Akts war geschickt. Vermutlich informierte man die sda, worauf die Publikation der Meldung um 4:07 Uhr in der Früh schliessen lässt. Aber vielleicht hat dort auch ein fleissiger Redaktor die mittlerweile recht früh in Zürich gedruckte Zeitung gelesen. Eine Pressemitteilung wurde uns jedenfalls nicht geschickt*. Von einer Medienkonferenz, wie man sie von der Tettamanti-Crew auch schon erlebt hat, ganz zu schweigen.

Mehr zum Thema finden Sie in unserem Dossier: Wirren um die BaZ

Stattdessen nutzten die BaZ-Eigner das eigene Organ, um den Takeover des SVP-Tycoons zu kommunizieren: Filippo Leutenegger griff persönlich in die Tasten, um die News auf der Frontseite der heutigen BaZ zu verkünden, Tito Tettamanti liess sich von einem BaZ-Redaktor interviewen. Natürlich werde man den Journalisten nicht dreinreden, beteuert er: «Wir sind beide der Auffassung, dass man die Journalisten ihre Arbeit machen lassen muss.» Zwei Sätze vorher und einen Satz danach sagt Tettamanti gleichwohl, wo der Hammer hängt: «Gemeinsam möchten wir alle eine profilierte, ­liberale, marktwirtschaftsfreundliche Zeitung.» Und: «Wir wollen kein Wischiwaschi.»

Ja, was macht man da? Fragten wir uns heute morgen. Einen Kommentar? Irgendwie ist doch alles mindestens schon einmal gesagt. Wer will, kann es hier oder hier nachlesen. Und letztlich war es ja auch nur der Vollzug dessen, was eh längst jeder wusste: Blocher sei nun «auch ganz offiziell der starke Mann bei der BaZ», hiess es folgerichtig in der Morgensendung des Regionaljournals Basel Baselland.

Nochmals beklagen, wie fatal die Vereinnahmung und das Zugrunderichten der einstigen Monopolzeitung durch die neuen Eigner ist? «Einstige» deshalb, weil sie es de facto schon nicht mehr ist. Wie uns unlängst aus ebendiesem Gremium berichtet wurde, wird die BaZ nicht mal mehr von allen Regierungsmitgliedern gelesen. Alles wahr, aber auch nicht wirklich überraschend.

Deshalb haben wir uns entschieden, keinen Kommentar zu schreiben.

 

*Update 14:24 Uhr: Wie wir eben erfahren, wurde nachts um 2 Uhr eine Pressemitteilung verschickt. Wir waren offenbar nicht auf dem Verteiler, schnüff.

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