Der Tod einer von einem Rettungsfahrzeug überfahrenen Überlebenden des Flugzeugabsturzes von San Francisco bleibt ohne juristische Folgen. Laut Staatsanwaltschaft gibt es bei dem «tragischen Unfall» keine Anhaltspunkte für eine «Verletzung unserer Strafgesetze».
Bei dem Flugzeugunglück am 6. Juli waren insgesamt drei Menschen ums Leben gekommen. Das Unfallopfer, eine 16-Jährige, war zunächst aus dem Flugzeugwrack gerettet worden und lag nahe einer der Tragflächen einer Asiana Airlines-Maschine unter eine Schicht von Löschschaum.
Ein Feuerwehrauto erfasste das Mädchen. Das Fahrzeug verfügte nicht über spezielle Sichtgeräte für solche Situationen. Fahrerin des Unfallfahrzeugs soll eine 49-Jährige gewesen sein, die allein in einem Reservefahrzeug zum Unfallort gerast war. Nur bei schweren Unglücken dürfen Fahrer allein in Löschfahrzeugen fahren.
Es liege keine «individuelle strafrechtliche Schuld» in dem Fall vor, sagte Staatsanwalt Steve Wagstaffe am Freitag. Er würdigte stattdessen den «bemerkenswerten» Einsatz der Feuerwehrleute, die sich einer «potenziell lebensgefährlichen» Situation ausgesetzt hätten.
«Tragischer Unfall»
Den Tod der 16-Jährigen wertete er als «tragischen Unfall». Videos vor dem Unglück zeigten die Jugendliche in embryonaler Haltung am Boden, während Rettungskräfte an ihr vorbeilaufen, um weiteren Opfern zu helfen.
Bei der Flugzeugkatastrophe wurden mehr als 180 Menschen verletzt, mehr als 120 der insgesamt 307 Insassen kamen unverletzt davon. Die Boeing 777 der südkoreanischen Fluglinie war von Seoul kommend beim Landeanflug auf San Francisco auf eine Ufermauer vor der Piste geprallt, ausser Kontrolle geraten und in Flammen aufgegangen. Ersten Ermittlungen zufolge flog die Maschine zu tief und zu langsam.