Die Übernahme der Tessiner Bank BSI durch die brasilianische BTG Pactual führt zu keinem Personalabbau. Dies sagte BTG-Pactual-Finanzchef Marcelo Kalim am Dienstag an einer Medienkonferenz in Lugano.
«Die BSI und BTG Pactual ergänzen sich perfekt, weil wir bisher im Bereich Wealth- und Assetmanagement in Europa nur schwach vertreten sind», erklärte der Kalim. Für die BSI wiederum würden sich Chancen bieten, in den lateinamerikanischen Immobilienmarkt einzusteigen.
Da BTG Pactual zudem einen der grössten Hedgefonds des lateinamerikanischen Kontinents verwalte, ergäben sich auch interessant Anlageoptionen für die BSI-Kunden, sagte BSI-Konzernchef Stefano Coduri.
Übernahme ohne Opfer
Laut Coduri soll die Übernahme ohne Kürzungen beim Stellenbestand ablaufen. Aktuell zählt die BSI rund 2000 Mitarbeiter, 1385 davon in der Schweiz. «Da wir davon ausgehen, dass mit der Übernahme auch die von uns verwalteten Vermögen zunehmen werden, sind wir eher auf mehr anstatt auf weniger Personal angewiesen», erklärte Coduri.
Seit die Verkaufsabsichten der bisherigen Besitzerin, dem Versicherungskonzern Generali, 2012 öffentlich wurden, konnte die BSI zudem keine Akquisitionen mehr tätigen. Nun bekommt BSI zwar Rückendeckung aus Brasilien, BTG-Pactual-Manager Kalim machte aber gleichzeitig deutlich, dass man stärkeren Einfluss auf die BSI nehmen werde, als dies noch bei der Generali der Fall gewesen sei.
«Wir wollen mit der BSI gerade in Osteuropa und Asien wachsen», sagte Kalim. Im Zuge dieser Neuorientierung seien dann auch Veränderungen in der Führungsebene möglich, so der Banker. «Ungeachtet dieser Wachstumsstrategie müssen wir allerdings immer die Kosteneffizienz im Auge behalten.»