Der Verwaltungsratschef des saudiarabischen Ölgiganten Saudi Aramco hat einen Verkauf der Energiereserven des Unternehmens über einen Börsengang ausgeschlossen. Diese würden nicht Teil einer Neuemission sein, sagte Chalid al-Falih dem TV-Sender Al-Arabiya am Sonntag.
Allerdings werde geprüft, ob die Kapazitäten zur Förderung von Erdölreserven Teil eines Gangs aufs Parkett sein könnten. Wo dieser erfolgen soll, ist laut Al-Falih noch unklar. Der Börsengang könne auf einem internationalen Handelsplatz stattfinden oder auch in Saudi-Arabien.
Analysten zufolge verfügt der Ölgigant über Rohölreserven im Umfang von etwa 265 Milliarden Fass (je 159 Liter). Dies entspricht 15 Prozent der weltweiten Vorkommen.
Sollte Aramco komplett an den Kapitalmarkt gebracht werden, wäre es der wohl grösste Börsengang aller Zeiten. Analysten schätzen den Unternehmenswert auf 1000 Milliarden Dollar oder mehr. 2014 erlöste der chinesische Onlinehändler Alibaba beim bislang grössten Finanzmarktdebüt 25 Milliarden Dollar.
In einem «Economist»-Interview hatte der saudiarabische Vize-Kronprinz Mohammed bin Salman einen Börsengang ins Spiel gebracht und damit weltweit für Aufsehen gesorgt.
Da allerdings mit einem Börsengang auch Publizitäts- und Transparenzpflichten verbunden sind, die Saudi Aramco bisher vollkommen umgangen ist, halten Insider eine Emission des Mutterkonzerns für unwahrscheinlich. Demnach wird eher ein Verkauf von Anteilen an Raffinerie-Gemeinschaftsunternehmen mit ausländischen Firmen erwogen.