Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega will in Zukunft ohne das Gütesiegel der Zewo auskommen. Diese zertifiziert gemeinnützige Spenden sammelnde Organisationen. Die Rega passe nicht mehr in ein Zertifizierungsraster für traditionelle Hilfswerke, hält sie fest.
Die Rega bestätigte am Mittwoch einen Vorabdruck der am Donnerstag erscheinenden «Weltwoche». Sie habe entschieden, künftig auf die Benützung des Gütesiegels zu verzichten. Sie sei nicht mehr zu vergleichen mit einer klassischen Hilfs-oder Spendenorganisation wie beispielsweise einem Heimbetrieb, einer Umweltschutz- oder Menschenrechtsorganisation, sondern vielmehr mit einer Organisation des Service Public.
Spezialisten statt Freiwillige
Im Laufe ihres 60-jährigen Bestehens habe sich die Rega von einer von freiwilligen Helfern getragenen Pionierorganisation zu einer hoch professionalisierten Organisation der medizinischen Grundversorgung entwickelt.
Freiwilligenarbeit und viel guter Wille reichten nicht mehr aus, um die Qualität und Sicherheit zu gewährleisten und allen geforderten Vorschriften zu genügen. Stattdessen setzt die Rega auf hochspezialisierte Mitarbeitende.
Bei der Einstellung von Jet-Piloten müsse das Angebot der Rega mit kommerziellen Airlines mithalten können, bei jener von Ärzten mit einem Kantonsspital oder einer Uni-Klinik. Viele Mitarbeitende trügen Verantwortung für die Sicherheit des Flugbetriebs oder medizinische Tätigkeit.
Dies führe unter anderem auch zu einer Organisations- und Prozessstruktur, die nicht mehr in das Zertifizierungsraster der Zewo passe.