Nach der Schiesserei mit 14 Toten in Kalifornien hat ein Imam in San Bernardino Berichte über einen religiösen Hintergrund der Tat zurückgewiesen. «Wir haben keine Anzeichen einer Radikalisierung gesehen», sagte Mahmood Nadvi von der Al-Uloom-Al-Islamiyah-Gemeinde.
Der Imam äusserte sich am Donnerstag über einen der beiden mutmasslichen Schützen bei der Massenschiesserei, Syed Farook. Der Student Nizaam Ali sagte, Farook habe die Moschee regelmässig besucht, er habe ihn aber seit drei Wochen nicht mehr gesehen.
Ein anderes Gemeindemitglied beschrieb den mutmasslichen Schützen als «ruhig, schüchtern und reserviert». Er könne sich nicht vorstellen, dass er die Tat aus religiösen Motiven begangen habe, sagte Gasser Shehata.
Der Nachrichtensender CNN hatte unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, dass Farook telefonisch und über soziale Onlinenetzwerke mit Terrorverdächtigen in Kontakt gestanden habe. Offenbar sei er «radikalisiert» gewesen, andere Motive wie Ärger im Job könnten aber auch zu der Tat beigetragen haben.
Der 28-jährige städtische Angestellte hatte am Mittwoch gemeinsam mit seiner 27-jährigen Ehefrau die Weihnachtsfeier seines Arbeitgebers gestürmt und 14 Menschen erschossen. Das Paar wurde später bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet.
Laut Ermittlern führten Farook und seine Frau mehr als 1600 Schuss Munition mit sich. Im Haus des Paares fanden die Ermittler rund 5000 weitere Schuss Munition und zwölf Rohrbomben. Ausserdem wurden Werkzeuge zum Bombenbau sichergestellt.