Der russische Milliardär Viktor Vekselberg mit seiner Beteiligungsfirma Renova muss bei seinen Übernahmeplänen des Stahlkonzerns Schmolz+Bickenbach AG einen Rückschlag hinnehmen. Die Übernahmekommission hat ein Gesuch um Gewährung einer Ausnahme von der Angebotspflicht abgewiesen.
Dies teilte Schmolz+Bickenbach (S+B) am Freitag mit. Gemäss dem Verwaltungsrat des Konzerns wollte Renova von der gesetzlichen Vorschrift befreit werden, beim Überschreiten der Beteiligungsschwelle von 33,3 Prozent an S+B allen Aktionären ein Kaufangebot unterbreiten zu müssen. Dies hätte es Renova ermöglicht, die Kontrolle bei S+B zu übernehmen, ohne die Publikumsaktionäre dafür zu entschädigen, hiess es.
Der Verwaltungsrat zeigte sich mit dem Urteil der Übernahmekommission entsprechend zufrieden und überzeugt, dass «die Zukunft des Unternehmens mit neuen, verlässlichen Investoren, einer angemessenen Kapitalerhöhung und mit dem neuen Management sichergestellt ist».
Unbestritten sei, dass das Unternehmen einen zusätzlichen Kapitalbedarf habe, schreibt S+B weiter. Der Verwaltungsrat plane daher eine Kapitalerhöhung von rund 250 Mio. Euro, heisst es in der Mitteilung.
Vor gut einer Woche hatte S+B für das erste Quartal 2013 unerwartet gute Geschäftszahlen vorgelegt. Rein operativ gesehen kehrte der Stahlkocher und -verarbeiter, zu dem auch die einstige Swiss Steel gehört, in die schwarzen Zahlen zurück.