Ein geplanter Wingsuit-Event in Walenstadt am Walensee erhält vom St. Galler Kantonsforstamt keine Bewilligung. Die Organisation ProBase World Cup wollte die Flugstrecke vom 2300 Meter hohen Hinterrugg nach Walenstadt in ihren Rennkalender aufnehmen.
Seit einigen Jahren fliegen vereinzelt Fallschirmspringer mit Wingsuits – Flügeln an Armen und Beinen – vom Absprungpunkt «Sputnik» auf dem Hinterrugg durch eine Schlucht ins rund 1900 Meter tiefer gelegene Walenstadt hinunter. Die Strecke ist unter dem Namen «The Crack» bekannt.
Vom 12. bis 15. September 2013 wollte ProBase, der weltweit grösste Veranstalter von Wingsuit- und Basejump-Events, einen Wettbewerb in Walenstadt durchführen, wie die St. Galler Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Gemäss dem Richtplan und einer Schutzverordnung seien grössere Anlässe wie der Wingsuit-Event bewilligungspflichtig.
Störung der Wildtiere
Der Startpunkt und die Flugroute liegen laut Kanton über wertvollen Naturgebieten und Lebensräumen von Wildtieren. Diese würden durch den Wingsuit-Event gestört. Wingsuit-Jumper seien mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, tauchten plötzlich auf, überraschten die Wildtiere und veranlassten diese zu unkontrollierter Flucht.
Dies lasse keine Bewilligung zu, begründete das Kantonsforstamt seine Haltung. Wingsuits – auch Birdman-Anzüge genannt – kamen in den 1990er Jahren auf. Die flügelähnlichen Flächen aus Stoff an den Armen und zwischen den Beinen werden von Fallschirmspringern benützt.
Mit 130 km/h durch die Luft
Sie wandeln den vertikalen Fall teilweise in horizontale Flugbewegung um. Wingsuit-Jumper können bei einer Geschwindigkeit von um die 130 km/h grössere Strecken zurücklegen. Auf diese Weise wurden, nach Absprüngen aus grosser Höhe, schon die Alpen oder der Ärmelkanal überflogen.