Um die Zahl der Verkehrsstörungen auf der Gotthardachse und im Basistunnel möglichst tief zu halten, verhängt das Bundesamt für Verkehr (BAV) Fahrverbote für bestimmte Güterlokomotiven. Grund ist das am Gotthard eingesetzte Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2.
Die betroffenen Lokomotiven verursachen beim Zugsicherungssystem Störungen, wie das BAV am Donnerstag schrieb. Es will die bis November 2016 befristete Betriebsbewilligung für diese Lokomotiven deshalb nicht mehr verlängern. Betroffen sind Bombardier-Loks der Typen Re 486, BR 186, Re 487 und BR 187.
Es gehe um insgesamt 27 Lokomotiven, die grösstenteils von den Bahnunternehmen BLS und Crossrail eingesetzt würden, sagte BAV-Sprecher Andreas Windlinger auf Anfrage zu der Mitteilung. Von der Massnahme betroffen seien damit etwa zehn Prozent des Gotthard-Güterverkehrs.
Die Lokomotiven, die auf der Gotthardachse nicht mehr fahren dürfen, können aber auf anderen Schweizer Strecken fahren und zum Beispiel auf der Lötschberg-Strecke weiterhin vorgespannt werden. Auch gibt es laut Windlinger die Möglichkeit, eine «verbotene» Lok zusammen mit einer ETCS-Level-2-kompatiblen Lok am Gotthard einzusetzen.
2015 wurden gewisse Abschnitte der Gotthard-Strecke mit dem Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2 ausgerüstet. Seither kam es zu einer Häufung von Störungen wegen der vier nun nicht mehr bewilligten Lokomotiv-Typen, wie das das BAV festhält.
Etwa sei es verschiedentlich zu unvorhergesehenen Zwangsbremsungen gekommen. Diese verursachten Betriebsstörungen und Verspätungen. Im neuen Basistunnel, der am 11. Dezember vollständig in Betrieb genommen wird, werden alle Züge mit ETCS Level 2 überwacht.