Michel Platini will keine EM-Spiele im Stadion besuchen. Der gesperrte Ex-UEFA-Chef vermeidet damit einen Konflikt mit den FIFA-Ethikhütern, die ihm jede Fussball bezogene Aktivität untersagt haben.
Der Französische Fussball-Verband FFF hatte angekündigt, Platini trotz seines Ethikbanns für vier Jahre zu allen EM-Spielen einladen zu wollen.
Ob ein Stadionbesuch zu Ermittlungen der FIFA-Ethikkommission führen würde, war zuletzt allerdings unklar. Man befände sich in einer Grauzone, da es einen solchen Fall noch nie gegeben habe, hiess es zuletzt aus Kreisen des Fussball-Weltverbandes.
Nach den Regularien darf Platini auch keine Interviews geben oder sich öffentlich zu Fussball-Themen äussern. Auch daran will sich der 60-Jährige halten und die EM als Privatmann verfolgen.
Platini war wegen einer dubiosen Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken durch Ex-FIFA-Chef Sepp Blatter aus dem Jahr 2011 zunächst für acht Jahre gesperrt worden. Anschliessend wurde der Bann durch Urteile der FIFA-Berufungskommission und des Internationalen Sportgerichtshofs CAS auf letztlich vier Jahre reduziert.
Platini will vor ordentlichen Gerichten die Sperre weiter anfechten. Seinen Posten als UEFA-Chef hatte er nach dem CAS-Urteil niedergelegt.