Wegen eines Streiks griechischer Seeleute sind am Mittwoch keine Fähren aus der Hafenstadt Piräus ausgelaufen. Auch andere Häfen des Landes sind von den Protesten gegen ein Rentenreformgesetz und neue Steuern betroffen.
Der 48-Stunden-Streik begann um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 MEZ) und sollte bis Freitagmorgen dauern, wie die Gewerkschaften mitteilten. Mit dem Streik bleiben zahlreiche Inseln, die keinen Flughafen haben, von der Aussenwelt abgeschnitten.
Auch die Landwirte protestieren. Hunderte Traktoren waren am Mittwochmorgen rechts und links der Autobahnen des Landes an mehreren Stellen parkiert. «Es ist die letzte Warnung bevor wir die Strassen schliessen», sagte ein Landwirt aus Nordgriechenland im Fernsehen.
Am Donnerstag wollen auch Rechtsanwälte, Ingenieure, Notare und Ärzte gegen die Rentenreform demonstrieren – im Zentrum Athens und in anderen Städten. Die griechische Presse nennt diese Proteste den «Aufstand der Krawatten.» Die Rechtsanwälte streiken schon seit einer Woche. Deswegen sollen auch in den nächsten Tagen alle Gerichtsverhandlungen in Griechenland ausfallen.
Am 4. Februar soll es dann zu landesweiten Streiks kommen. Dazu haben die grössten Gewerkschaften des staatlichen und privaten Sektors aufgerufen. Die Regierung von Alexis Tsipras hat eine Rentenreform mit teils schmerzhaften Einschnitten ausgearbeitet. Sie ist Voraussetzung für weitere Finanzhilfen. Geplant sind Kürzungen von im Durchschnitt 15 Prozent für alle neuen Renten.