Als letzter verbliebener der drei Schweizer Degenfechter hat Benjamin Steffen die Chance auf eine Olympia-Medaille im Einzel. Der Basler geht im Kampf um Bronze leer aus.
Nach drei Siegen verlor Steffen erst den Halbfinal gegen den Südkoreaner Park Sangyoung 9:15. Bei der zweiten Chance auf eine Medaille unterlag der 34-jährige Olympia-Debütant im Gefecht um Rang 3 dem französischen Weltranglisten-Leader Gauthier Grumier 11:15.
In einem Duell zweier Linkshänder setzte sich Grumier mit Fortdauer des Gefechts ab. Steffen konnte im letzten Drittel noch um zwei Treffer auf 11:14 verkürzen, ehe sein Gegner das Gefecht mit 15:11 zu seinen Gunsten entschied.
Der Final zwischen Park (20) und dem ungarischen Weltmeister Geza Imre (41), der 1996 in Atlanta Bronze geholt hatte, wurde zum «Duell der Generationen». Als Sieger ging der wesentlich jüngere Asiate hervor. Park setzte nach einem 10:14-Rückstand zur grossen Show an – und gewann noch 15:14.
Steffens starke Auftritte
In Rio de Janeiro hatten nicht etwa Teamleader Max Heinzer oder Fabian Kauter, sondern Steffen für die Schweizer Musik gesorgt. Steffen besiegte der Reihe nach den US-Aussenseiter Jason Pryor (15:14), den ukrainischen Team-Weltmeister Bogdan Nikischin (15:14 nach Verlängerung, nach 14:8-Führung) und den französischen Europameister Yannick Borel (15:10), ehe ihn Park stoppte.
Park hatte im Viertelfinal bereits Max Heinzer bezwungen. Der Schweizer Teamleader war gegen den jungen Asiaten, die Nummer 21 der Welt, völlig chancenlos geblieben. Heinzer verlor das Gefecht 4:15. Für den EM-Zweiten blieb mit Rang 7 immerhin ein olympisches Diplom.
Kauters bitteres Out
Für Fabian Kauter bedeutete wie vor vier Jahren in London im Achtelfinal Yannick Borel Endstation. Kauter unterlag dem Europameister, gegen den er 2012 noch 11:15 verloren hatte, diesmal mit 14:15. Kauter hatte mit fünf Treffern in Serie ein 7:11 aufgeholt und nach erneutem Rückstand (12:14) ausgeglichen. Doch dann setzte Borel die entscheidende Touche.