Keine Mehrheit für sechs Wochen Ferien

Die Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten möchte offenbar nicht sechs Wochen Ferien pro Jahr. Gemäss einer Umfrage von gfs.bern im Auftrag der SRG stimmen nur 39 Prozent der Initiative mit diesem Anliegen zu. Besser kommt Franz Webers Volksinitiative gegen den Zweitwohnungsbau an.

"6 Wochen Ferien für alle" wird gemäss Umfrage nicht von der Mehrheit unterstützt (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten möchte offenbar nicht sechs Wochen Ferien pro Jahr. Gemäss einer Umfrage von gfs.bern im Auftrag der SRG stimmen nur 39 Prozent der Initiative mit diesem Anliegen zu. Besser kommt Franz Webers Volksinitiative gegen den Zweitwohnungsbau an.

Wäre letzte Woche abgestimmt worden, hatten 61 Prozent der Befragten dem Volksbegehren „Schluss mit dem uferlosen Bau von Zweitwohnungen“ zugestimmt, 27 Prozent waren dagegen. Der grösste Teil der Befragten ist der Meinung, dass Zweitwohnungen die Immobilienpreise in die Höhe treiben, die einheimische Bevölkerung verdrängen und die Landschaft zersiedeln.

Offenes Rennen

Die Politikwissenschaftler von gfs.bern warnen die Befürworter jedoch vor Euphorie: Das Schicksal der Initiative hänge vom weiteren Verlauf der Kampagne ab, heisst es in einer Mitteilung vom Freitag. Initiativen könnten zu Beginn auf viel Sympathie stossen, würden bis zum Abstimmungstermin aber oft an Unterstützung verlieren.

Umgekehrt könnte die Initiative „6 Wochen Ferien für alle“ der Gewerkschaft Travail.Suisse noch aufholen. Derzeit stimmen ihr erst 39 Prozent der Befragten zu, 55 Prozent lehnen sie ab. Überwiegende Zustimmung findet das Volksbegehren nur links der Mitte.

Zur Wiedereinführung der Buchpreisbindung sind die Meinungen geteilt: 48 Prozent sind dafür, 39 Prozent dagegen, und 13 Prozent sind noch unentschlossen. In der Deutschschweiz liegen Befürworter und Gegner derzeit fast gleichauf.

Geringes Interesse

Bei der Bauspar-Initiative und bei der Neuregelung der Geldspiele ist die Meinungsbildung noch nicht weit fortgeschritten. Dies ist laut gfs.bern unter anderem an der hohen Zahl von Unentschlossenen abzulesen. Bei der Bauspar-Initiative konnten sich 23 Prozent nicht festlegen. Insgesamt 54 Prozent äusserten sich positiv zur Initiative, 22 Prozent sind dagegen.

Bei der Neuregelung der Geldspiele zugunsten gemeinnütziger Zwecke lag der Anteil der Unentschlossenen bei 24 Prozent. Insgesamt wollen 55 Prozent zustimmen, 21 Prozent lehnten die Vorlage ab.

Gross ist das Interesse an den Abstimmungen vom 11. März nicht: Nur 39 Prozent der 1208 befragten Stimmberechtigten gaben an, daran teilnehmen zu wollen. Die repräsentative Umfrage im Auftrag der SRG SSR idée suisse wurde vom Forschungsinstitut gfs.bern zwischen dem 23. und 28. Januar in allen Landesteilen durchgeführt.

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