Kolumbiens Verteidiger Juan Zuniga muss nach seinem vieldiskutierten Foul an Brasiliens Superstar Neymar keine Strafe durch die FIFA befürchten.
Die Disziplinarkommission des Weltverbandes wies einen Antrag des brasilianischen Verbands auf eine Bestrafung zurück. Auch durch Artikel 77 des FIFA-Reglements, der eine nachträgliche Bestrafung in besonderen Fällen ermöglicht, sei keine Grundlage für eine Sanktionierung gegeben, hiess es.
Neymar erlitt bei dem Foul im Viertelfinal einen Wirbelbruch und kann bei der WM nicht mehr spielen. Der spanische Schiedsrichter Carlos Velasco hatte die Szene bewertet und Vorteil für Brasilien laufen lassen; eine Gelbe Karte sah Zuniga nicht. Eine nachträgliche Bestrafung des 28-Jährigen wäre eher möglich gewesen, wenn der Referee die Situation nicht beurteilt hätte.
Auch der Einspruch des brasilianischen Verbandes (CBF) gegen die Gelb-Sperre des Innenverteidigers Thiago Silva wurde von der Disziplinarkommission der FIFA nicht zugelassen. Brasilien muss somit am Dienstag im WM-Halbfinal gegen Deutschland definitiv auf seinen Captain verzichten. Thiago Silva hatte im Viertelfinal gegen Kolumbien (2:1) seine zweite Verwarnung im Turnier erhalten. Dagegen hatte die CBF Einspruch einlegen wollen – unter Berufung auf Artikel 37 im FIFA-Reglement, der eine Annullierung von Gelben Karten bei besonderen Fällen erlaubt. Nach Ansicht der FIFA-Disziplinarkommission lag ein solcher Fall jedoch nicht vor.