Pirelli ist auf seinen Entscheid zurückgekommen, die Formel-1-Teams für den Grand Prix von Kanada mit weiterentwickelten Reifen auszurüsten.
In Montreal kommen am übernächsten Wochenende die aktuellen Versionen zum Einsatz.
Vor zwei Wochen hatte Pirelli für den siebenten Grand Prix der Saison Reifen mit veränderter Konfiguration angekündigt. Die Italiener wollten damit auf die von einigen Teams geäusserte Kritik an den bisher gelieferten Pneus reagieren.
Am lautesten hatten Red Bull und Mercedes Kritik geübt, wogegen sich Ferrari und Lotus gegen eine Veränderung ausgesprochen hatten. Mit den neuesten Entwicklungen hätte sich Pirelli wieder den im vergangenen Jahr gelieferten Walzen angenähert. In Montreal kommen die neuen Reifen nun lediglich im freien Training zu Testzwecken zum Einsatz.
Pirelli begründet den Sinneswandel mit der «sportlichen Gleichbehandlung aller Rennställe». Das italienische Unternehmen hatte sich zuletzt mit publik gemachten Testfahrten mit Mercedes zusätzlicher Kritik ausgesetzt.
Nico Rosberg und Lewis Hamilton spulten im Vorfeld des Grand Prix von Monaco während drei Tagen auf der Rennstrecke in Montmeló rund 1000 Kilometer unter anderem mit jenen Reifen ab, die ursprünglich für den Einsatz in Kanada vorgesehen waren.
Die Meldung löste bei der Konkurrenz mit dem Hinweis auf Bevorteilung und Wettbewerbsverzerrung heftigste Reaktionen aus. Ferrari und Red Bull deponierten am Sonntag in Monte Carlo bei der Rennleitung einen Protest, den der Internationale Verband FIA im Juli vor den Weltrat bringen will.